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Mittwoch, 28.09.2016


Der Zentralrat der Muslime i.D. verurteilt Terroranschläge in Dresden aufs Schärfste

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) wertet die jüngsten Bombenanschläge in Dresden als politisch motivierte Terroranschläge und mahnt zur mehr Wachsamkeit gegenüber dem ansteigenden Rechtsextremismus und der Islamfeindlichkeit

Zwei Sprengsätze waren am Montagabend innerhalb kurzer Zeit vor der Tür einer Moschee und auf der Terrasse des Kongresszentrums in Dresden explodiert, wo am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) der Empfang des Bundespräsidenten ausgerichtet wird. Ebenfalls am Montag findet deutschlandweit der Tag der offenen Moschee statt.
Menschen wurden nicht verletzt. Noch in der Nacht ordnete der Polizeipräsident in Abstimmung mit dem türkischen Generalkonsulat Polizeischutz für die beiden Moscheen in Dresden an, zudem gebe es verstärkte Patrouillen am islamischen Zentrum. «Ab sofort arbeiten wir im Krisenmodus», so Kretzschmar.

Zum Zeitpunkt der Detonation befanden sich laut Polizei der Imam mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in der Fatih-Camiine-Moschee in der Hühndorfer Straße. Die Ermittler fanden an beiden Orten Reste selbstgebauter Sprengsätze.

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) verurteilt die jüngsten Bombenanschläge als politisch motivierte Terroranschläge. Der Vorsitzende Aiman Mazyek mahnt, die Bürger müssten wehrhaft gegenüber wachsendem Rechtsextremismus sein.
Der Vorsitzende Aiman Mazyek sagte: „Wir werten die Bombenanschläge kurz vor den Feierlichkeiten des Tages der Deutschen Einheit und vor dem gleichzeitig stattfindenden Tag der Offenen Moschee als politisch motivierte Terroranschläge.“ Mazyek warnte davor, dass bei dem Moschee-Anschlag auch Menschen hätten sterben können.

Der Zentralratsvorsitzende rief die Bürger dazu auf, sich gegen Rechtsextremismus zu stellen. Mazyek sagte: „Terroristen wollen die Gesellschaft spalten und Hass in unsere Bevölkerung bringen.“ Er fügte hinzu: „Machen wir ihnen klar, dass wir gleichsam ob Jude, Christ, Muslim oder mit keiner Religion, keinen Millimeter davor zurückweichen und dass wir uns wehrhaft gegenüber dem ansteigenden Rechtsextremismus und der Islamfeindlichkeit in Deutschland zeigen.

Der katholische Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers und Sachsens evangelischer Landesbischof Carsten Rentzing erklärten gemeinsam am Dienstag: «Sprengstoffanschläge oder andere Formen von Gewalt sind keine Mittel, um seine Auffassung auszudrücken, mit der Politik in unserem Land nicht einverstanden zu sein.»

Derzeit wird in alle Richtungen ermittelt. Im Internet ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht, dessen Echtheit noch geprüft wird. Die Ermittler schließen derzeit eine rechtsextremistische oder zumindest ausländerfeindliche Tat nicht aus.

(KNA,NOZ,islam.de)