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Dienstag, 26.07.2016
Schluss mit Hass und Rassismus im Internet
Erschreckende Erkenntnisse eines Facebook-Experimentes des ZMD
Bundesweite Razzien wurde in den letzten Wochen durchgeführt: Gleich in 14 Bundesländern hat die Polizei im Kampf gegen Hasskommentare im Internet Wohnungen durchsucht, Computer und Smartphones beschlagnahmt. Deutlich wurde, dass das Bundeskriminalamt ab jetzt härter durchgreifen will, wenn es um die Pöbeleien, rassistischen Bemerkungen und Hassbotschaften geht. Diese Kommentare werden im Internet immer häufiger und hemmungsloser geschrieben, gepostet und geteilt. Besonders abgesehen haben es die "Internet-Hetzer" (Personen die im Internet Hassbotschaften verbreiten) auf Politiker, Journalisten, Verbände und jeden, der sich für Flüchtlinge engagiert. Deshalb begrüßte der ZMD diesen Schritt der Sicherheitsbehörden, liefert er doch schon seit Jahren dazu Anhaltspunkte und fordert das ein.
Im Zuge dessen, hat der ZMD ein Experiment gestartet und für mehrere Wochen keinen Filter, keine Löschungen und kein „hiden“ seiner Kommentare auf der Facebook Seite „Zentralrat der Muslime in Deutschland“ vollzogen. Unter jedem neuen Post, wurden sämtliche Kommentare stehen gelassen, unabhängig von Beleidigung, Drohungen oder Grad des Beschimpfens. Das Ergebnis ist erschreckend und besorgniserregend, denn etliche „razzia-würdige“ Kommentare, rechtsradikale Parolen sowie hundertfache Beleidigungen fand man vor.
Anfang dieses Jahres bis zum heutigem Tag waren von 1252 Kommentaren gerade 96 Einträge, die keine rassistischen, beleidigenden oder verachtenden Worte darstellten. Die meisten dieser „Hasser“ wurden bereits gesperrt und an die Polizei weitergeleitet.
Der ZMD will mit diesem Experiment darauf aufmerksam machen, in wie weit der Hass in den Köpfen, und damit die Verrohrung der Gesellschaft, nicht zuletzt auch durch die einseitige Medienberichterstattung, vorangeschritten ist.
Der Zentralrat der Muslime hofft ebenso die Täter durch dieses Experiment zu erreichen, dass dieses menschenverachtende Verhalten keine Möglichkeit sein kann, seinen Frust und Hass im Internet eine Stimme zu verleihen. "Wir werden solch ein Verhalten nicht dulden, unsere gesammelten Ergebnisse sind bereits zur Anzeige gebracht und wir hoffen sehr das dieses Experiment den ein oder anderen, beim nächsten Kommentar erst einmal nachdenken lässt" unterstreicht der ZMD abschließend.