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Montag, 20.06.2016


Zentralrat der Muslime beklagt «Scharfmacher auf beiden Seiten»

Wir brauchen Leute, die versöhnen keine Unruhestifter

Hamburg (KNA) Angesichts der Spannungen zwischen der Türkei und Deutschland ruft der Zentralrat der Muslime (ZMD) zu einer Stärkung der langjährigen Beziehungen auf. «Es gibt leider Scharfmacher auf beiden Seiten», sagte der Vorsitzende Aiman Mazyek am Samstag auf NDR Info. Von ihnen wolle man sich aber das Band zwischen beiden Ländern, die kulturell und wirtschaftlich eng verbunden seien, nicht kaputtmachen lassen.

Seine Organisation wolle «dazu einen bescheidenen Beitrag leisten» und nicht noch weiter Öl ins Feuer gießen, betonte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD). Auf die in einer Frage angesprochenen Äußerungen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan und die Armenien-Resolution des Deutschen Bundestags ging Mazyek laut Sendeabschrift nicht direkt ein.

Wörtlich betonte er: «Diese Diskussion ist unglaublich aufgeheizt derzeit. Wir brauchen Leute, die versöhnen und deutlich machen, dass die deutsch-türkische Freundschaft ein so wichtiges Band ist zwischen den Ländern.»

Der ZMD-Vorsitzende kritisierte, Islamfeindlichkeit und andere Diskriminierungen in Deutschland hätten zugenommen. Nun komme es darauf an, dass sich die Muslime nicht in ein Schneckenhaus zurückzögen. Sie sollten sich deutlich positionieren und nicht zulassen, «wenn Menschen aufgrund ihrer Religion, ihrer Ethnie, ja auch ihrer sexuellen Ausrichtung, was ja gerade durchaus aktuell ist, diskriminiert werden».