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Dienstag, 10.11.2015


Bald Imame in der Bundeswehr?

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nimmt nun Vorschlag des ZMD auf- Mazyek: "wichtiges integrationspolitisches Signal".

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) unterstützt den möglichen Einsatz von Militär-Imamen in der Bundeswehr. "Wir begrüßen, dass sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen dieser Frage angenommen hat, sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek am Montag. Die Einstellung von Seelsorgern für die rund 1600 muslimischen Soldaten wäre seiner Ansicht nach ein "wichtiges integrationspolitisches Signal". Von der Leyen (CDU) hatte erklärt, ihr Ministerium prüfe, wie groß der Bedarf nach Imamen sei.

Im Grunde deckt sich die Äußerung der Ministerin mit dem vom ZMD bereits 2011 geäußerten Wunsch nach Ernennung eigener Seelsorgern für muslimische Soldaten in der Bundeswehr. Der ZMD hat diese Forderung zu Beginn der Islamkonferenz vor etwa 2 Jahren, als es um die Ausgestaltung des Thema Seelsorge und Wohlfahrt ging, erneut auf die Tagesordnung gesetzt.

 "Wir stehen solchen Gedanken offen gegenüber", sagte die Ministerin gestern in einem Interview. "Wir sind im Augenblick dabei zu prüfen, wie groß der Bedarf in der Bundeswehr dafür ist und welche Alternativen zur Auswahl stehen." Es sei eine Frage der Logistik, weil die Soldaten muslimischen Glaubens weit verstreut lebten und arbeiteten. Die Bundeswehr hat katholische und evangelische Militärbischöfe und -pfarrer, die den Soldaten unter anderem im Einsatz geistlichen Beistand leisten.

Über die Zahl der Muslime in der Bundeswehr gibt es keine verlässlichen Angaben, da die Soldaten ihre Religionszugehörigkeit nicht angeben müssen. Die letzten Schätzungen des Zentralrates der Muslim lagen bei 1600 Muslimen unter den insgesamt rund 177.000 Soldaten.