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Sonntag, 20.09.2015
Jüdisches Theater in Berlin eröffnet - Auftritt allen Flüchtlingen und Asylanten auf der Welt gewidmet
Im September 2015 eröffnete in Berlin-Charlottenburg das „Theater Größenwahn“ seine Pforten. Es setzt dort die bereits bekannte Tradition der „Deutsch-Jüdischen Bühne Bimah“ fort. Künstlerischer Leiter und Intendant ist Dan Lahav. Er führte bei der Premiere auch Regie. Ebenso stammt das Buch von ihm und er war auch für die Musikauswahl verantwortlich. Mit “Hollaender and Friends“ begeisterten die Schauspieler Alexandra J. Frölich, Manfred Kloss, Michaela Menda und Ana Pauline Leitner sowie die Musiker Alexander Gutman und Andrej Ur das Premierenpublikum. Am Ende der Aufführung hielten die Künstler ein Transparenz hoch. Darauf stand zu lesen der Artikel 1 unseres Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Der Autor Friedrich Hollaender floh einst vor den Nazis aus seinem Heimatland Deutschland. Heute fliehen viele Menschen aus ihren Heimatländern vor Krieg und Zerstörung. Die Schauspielerin Alexandra J. Frölich erklärte gegenüber islam.de: „Ganz bewusst haben wir zur Eröffnung des Jüdischen Theaters ein Stück eines Autors gewählt, der auch einmal in seinem Leben Asylant war. Wir widmen unseren heutigen Auftritt allen Flüchtlingen und Asylanten auf der Welt.“
Intendant Dan Lahav teilte den Gästen mit: „Der aktuelle Name Theater Größenwahn steht augenzwinkernd als Hommage an das legendäre Theater Größenwahn, das ganz in der Nähe am Kudamm ein Zentrum des Berliner Geisteslebens der 1920er-Jahre war. Wir fühlen uns dieser Tradition mit scharfsinniger Satire und jüdischem Humor verpflichtet.“
Rainer-Michael Lehmann, Integrationspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, will sich auch finanziell für die neue Berliner Spielstätte „richtig ins Zeug legen. Im Landesparlament werde ich darauf drängen, dass solch ein wunderbares Haus, dem ich mich seit langem sehr freundschaftlich verbunden fühle, nicht leer ausgeht, wenn Subventionen verteilt werden.“
Raed Saleh, Fraktionsführer der SPD im Berliner Abgeordnetenhaus, teilte mit: „Als Deutscher, als Muslim, als Sozialdemokrat freue ich mich, dass die jüdische Kultur in der Bundeshauptstadt wieder den ihr zustehenden Stellenwert erhalten hat.“
ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek, der seit langem den Intendanten Dan Lahav persönlich kennt, sagte: „Gratuliere meinem Freund Dan zur Theatereröffnung und wünsche ihm und seinem Ensemble alles Gute. Es ist beeindruckend, dass hier der interreligiöse Dialog und die Völkerverständigung stets im Vordergrund stehen.“ (Volker-Taher Neef, Berlin)