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Montag, 31.08.2015

Terror in Negeria noch nicht ausgemerzt

Boko Haram schürt das Misstrauen zwischen Muslimen und Christen

Laut Beobachtern in Nigeria werden tiefergehende Aspekte aber
weiterhin ausgeblendet. Ein militärischer Sieg sei nur ein Anfang im
Kampf gegen die Terroristen, der längst nicht alle Probleme lösen
könne. «Die Gräben zwischen Menschen, die verschiedenen ethnischen
Gruppen und Religionen angehören, sind noch tiefer geworden», sagt
Sani Suleiman, Experte für den interreligiösen Dialog. Der
Mitarbeiter der nichtstaatlichen Organisation «Mercy Corps»
berichtet, die Menschen würden immer misstrauischer.

Als besonders problematisch sieht er die Hassparolen von Boko Haram.
«Bei Nicht-Muslimen entsteht der Eindruck, dass die Gruppe das im
Namen der Muslime macht. Für Außenstehende ist es sehr schwierig zu
verstehen, dass die Gruppe natürlich nicht die Masse der
nigerianischen Muslime repräsentiert», so Suleiman.

Misstrauen erlebt auch der katholische Priester Maurice Kwairanga,
Koordinator des Komitees für Gerechtigkeit, Entwicklung und Frieden
(JDPC) in der Provinzhauptstadt Yola, fast täglich bei seiner Arbeit.
Er betreut die Flüchtlingslager der Kirche. In Gesprächen erfahre er
oft, wie zurückhaltend Christen gegenüber Muslimen geworden seien.
Dabei galt gerade der Vielvölker-Bundesstaat Adamawa an der Grenze zu
Kamerun stets als sehr liberal. Anders als etwa in Kaduna ging es nie
darum, welche ethnische Gruppe oder Religion gerade vorherrse.

Genau das sind die eigentlichen Ziele dieser Terrororganisationen: Lange, meist über Generationen hinweg bestehende Verbindungen verschiedenener Gruppen, die  weitestgehend in Frieden gelebet haben, zu zerstören, um in dem Land dann an Macht und Einflus und vor allem durch Waffen und das Stehlen von Bodenschätzen an Geld zu kommen. Dafür ist es niotwendig die bestehenen zivilen Struckturen zu zerstören. Dass passiert derzeit systematisch in Neigeria, in Syrien und in vielen anderen Ländern der Erde.