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Dienstag, 12.05.2015
Amnesty ruft zu Aktion gegen «antimuslimischen Rassismus» auf
"Die schönsten und längsten Röcke", um auf die Diskrimierung von muslimischen Frauen hinzuweisen
Berlin (KNA) «Rockt eure Röcke» - unter diesem Motto hat Amnesty
International am Montag zu einer Aktion gegen «antimuslimischen
Rassismus» aufgerufen. Hintergrund ist der Fall einer französischen
Schülerin, die Ende April nach eigenen Angaben wegen Tragens eines
«zu langen» Rocks gemaßregelt worden war. Ihre Schule in
Charleville-Mezieres lege das gesetzliche Verbot religiöser Symbole
im öffentlichen Raum sehr streng aus, sagte die Muslimin. An ihrem
Rock sei aber «überhaupt nicht Religiöses». Die Amnesty-Generalsekretärin für Deutschland, Selim Caliskan, äußerte sich auf Facebook ähnlich.
Ursprünglich stammt die Initiative von der Kölner Studentin Fatma
Tuna. Muslimische Frauen, heißt es auf der Facebook-Seite «Rock
deinen Rock», würden durch solche Vorfälle in einer Opferrolle
gedrängt, «da man ihnen ihre Mündigkeit abspricht und das Bild einer
unselbstständigen und rückständigen Muslima dadurch in den Medien
verfestigt wird». Amnesty ruft nun dazu auf, einen Tag lang «die
schönsten und längsten Röcke» zu tragen und dies mit Fotos unter dem
Schlagwort «#rodero2015» zu dokumentieren. Unterdessen hat Frankreichs Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem kurz nach dem Vorfall erklärt, niemand könne wegen Tragens eines «zu langen» Rocks suspendiert werden.