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Montag, 09.02.2015


Samir Boaissa, Landesvorsitzender des ZMD in NRW

ZMD-Landesvorsitzender Bouaissa fordert Imam-Ausbildung in Deutschland

Anerkennung von Religionsgemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts in NRW auf dem Wege

Köln (KNA) Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) fordert eine geregelte Imam-Ausbildung in Deutschland. Die Ausbildung müsse auf der Grundlage der deutschen Verfassung und des muslimischen Glaubens stattfinden, sagte der Vorsitzende des NRW-Landesverbandes des ZMD, Samir Bouaissa, der Zeitung «Sonntag-Express». «Wir würden uns sehr freuen, wenn NRW hierbei eine Vorreiterrolle übernehmen würde», sagte Bouaissa weiter. Zuvor müssten aber noch «einige Hürden», wie etwa die Anerkennung des Islam als Religionsgemeinschaft, genommen werden.

Die umstrittenen Aussagen des Imams Al-Eila in Berlin nannte er «indiskutabel und unerträglich». Al-Eila hatte Frauen jegliches Selbstbestimmungsrecht abgesprochen und erklärt, sie dürften niemals Nein sagen, wenn ihr Mann Sex wolle. Der zuständige Minister für Integration in Düsseldorf, Guntram Schneider (SPD), setzt sich ebenfalls für die schnelle Regelung der Imam-Ausbildung ein. «Die gesetzlichen Grundlagen zur Anerkennung von Religionsgemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts hat die Landesregierung bereits im Herbst 2014 gelegt», sagte Schneider dem «Sonntag-Express». Es gebe allerdings «sehr, sehr unterschiedliche Auslegungen» des Islam. Derzeit befinde sich die Landesregierung mit den Verbänden und Parlamentsvertretern in Gesprächen darüber, ob die islamischen Verbände als Religionsgemeinschaften anerkannt werden können.

Schneider ermunterte die Verbände, die Imam-Ausbildung in Deutschland selber zu übernehmen, bis die Anerkennung als Religionsgemeinschaft und damit eine Ausbildungsregelung möglich seien: «Wichtig ist dabei auch, dass die Imame hier leben und nicht nur für ein halbes Jahr auf Durchreise hier predigen.»