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Montag, 23.08.2004



23.08.04 Neonazis wollten „ausländerfreie Zone“ schaffen - Acht Brandanschläge auf türkische Imbissbuden schrieb:


Die Generalstaatsanwaltschaft Brandenburg ermittelt derzeit gegen eine Bande von
Schülern und Abiturienten zwischen 14 und 19 Jahren aus dem Havelland wegen
des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung. Die Jugendlichen sollen
in der Havelland-Region verantwortlich für acht Brandanschläge auf türkische oder
asiatische Imbissstände in der Zeit von August 2003 bis Mai 2004 verantwortlich
sein. Der Anführer der Nazi-Truppe, ein 19 Jahre alter Abiturient, sitzt seit Anfang Juli in Untersuchungshaft, zwei weitere Täter wurden unter strengen Auflagen vorläufig frei gelassen, zwei der mutmaßlichen Terroristen sind in Jugendheimen untergebracht worden.

Die jugendlichen Neonazis wollten mit ihren Anschlägen ausländische Imbissbudenbetreiber aus der Region vertreiben. Ihr Ziel hätten die Bandenmitglieder sogar in einer Art „Satzung“ niedergeschrieben, sagte der Sprecher des Generalstaatsanwalts, Rolf Grünebaum. „Dies ist entscheidend für den Terrorismus- Verdacht“, so Grünebaum. Die Gruppe, die sich den Namen „Freikorps“ gab, fiel vor allem durch ihre gezielte und systematische Vorgehensweise auf. „Es ist nicht davon auszugehen, dass es sich um spontane Taten handelt, die unter Alkoholeinfluss verübt wurden“, bemerkte Grünbaum weiter. Außerdem stamme der Anführer der Gruppe und der überwiegende Teil der Mitglieder aus geordneten sozialen Verhältnissen.

Die Täter gingen bei ihren Anschlägen planmäßig vor. Die Buden wurden zumeist
durch Molotowcocktails entzündet. Sämtliche Buden brannten nieder, es entstand ein Sachschaden in Höhe von 770 000 Euro. Interessant ist jedoch, dass nach Angaben aus Sicherheitskreisen über die „Freikorps“ bisher keinerlei Erkenntnisse beim Verfassungsschutz vorlagen. (Quelle: igmg.de)