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Samstag, 30.11.2002



24.11.02 Brandanschlag auf Moschee in Wolfenbüttel: Neonazis festgenommen schrieb:


Seit Monaten warnen alle islamische Organisationen davor. Wo bleibt der Aufschrei? Wo bleibt der Aufstand der Anständigen?

Die Tat wurde am zehnten Jahrestag des Brandanschlags von Mölln verübt. Am 23. November 1992 waren in der schleswig- holsteinischen Stadt drei Türkinnen, darunter zwei Kinder, von Rechtsextremisten getötet worden

Mehrere Mitglieder der Gruppe, die jetzt das Gotteshaus in Brand setzen wollten sind der Polizei bereits bekannt, unter anderem wegen des Tragens verbotener nationalsozialistischer Symbole.

Gewarnt haben die muslimischen Organisationen immer wieder (siehe ZMD-Kampagne am Tag der Offenen Moschee) Die Islamphobie und die ständigen Pauschalverdächtigungen gegenüber den 3.2 Millionen Muslimen Deutschland fordern ihr Tribut. Daß das ausgerechtet zehn Jahre nach Mölln passiert, deutet nur auf den Eskalationsgrad dieser Entwicklung. Wo bleibt der Aufschrei? Wo bleibt der Aufstand der Anständigen?

Nach einem Brandanschlag auf eine türkische Moschee in Wolfenbüttel hat die Polizei fünf junge Männer aus der rechten Szene vorläufig festgenommen. Motiv der 16 bis 22 Jahre alten Verdächtigen sei Islamfeindlichkeit gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Die Gruppe hatte am frühen Samstagmorgen mehrfach versucht, das Gebäude mit Molotow-Cocktails in Brand zu setzen.

In dem Haus lebt auch eine Familie mit Kindern, die aber unverletzt blieb. Nur die Fassade des Hauses wurde beschädigt. Die Tat wurde am zehnten Jahrestag des Brandanschlags von Mölln verübt.

Nach bisherigem Ermittlungsstand gingen die Täter in der Nacht zum Samstag drei Mal zu dem Wohn- und Geschäftshaus in der Innenstadt und bewarfen es mit Brandsätzen. Diese prallten jedoch jeweils an den drahtverstärkten Scheiben und der Fassade ab. Jedes Mal seien die Täter zurückgekommen und hätten einen neuen Anlauf unternommen, sagte der Polizeisprecher.

Erst nach dem letzten Versuch um 3.30 Uhr waren Anwohner aufmerksam geworden und hatten die Feuerwehr alarmiert. Es sei nur deshalb ein größeres Unglück verhindert worden, weil die Molotow- Cocktails die Fenster nicht durchbrachen und so das Innere des Hauses nicht in Brand gesetzt wurde, sagte der Sprecher. Die Verdächtigen sollen am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt werden.