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Dienstag, 06.01.2015
Auch in Schweden erstarken Rassisten
Nach dem dritten Anschag auf Moscheen binnen weniger Tage gehen die Menschen gegen Islamfeindlichkeit auf die Strasse
In Schweden zum dritten Mal binnen weniger Tage ein Brandanschlag auf eine Moschee ereignet. Am frühen Morgen des Neujahrstages warfen nach Polizeiangaben Unbekannte in Uppsala einen Molotow-Cocktail auf ein islamisches Gotteshaus. Zudem hätten sie rassistische und islamfeindliche Graffiti auf die Außenwände gesprüht. Passanten hätten den Brandsatz noch vor dem Eintreffen der Sicherheitskräfte gelöscht.
In mehreren Städten des Landes gingen Menschen daraufhin gegen Islamfeindlichkeit auf die Straßen. Die für die Anschläge Verantwortlichen wollten ihre Mitbürger einschüchtern und erniedrigen, sagte Schwedens Kulturministerin Alice Bah Kuhnke am Wochenende vor hunderten Demonstranten in der Hauptstadt Stockholm. Diese Verrohung der schwedischen Gesellschaft werde man nicht widerstandslos hinnehmen. Werbung
Auch in Göteborg, Malmö und Uppsala fanden Kundgebungen statt. Im vergangenen Jahr hab es nach Angaben der antirassistischen Zeitschrift Expo bereits mehr als ein Dutzend Anschläge auf islamische Gotteshäuser in dem skandinavischen Land. In Schweden hatten die Debatten über Einwanderung und Asylbewerber zuletzt an Schärfe - ähnlich wie in Deutschland - zugenommen. Das Land erlebt zugleich ein Erstarken rassistischer Kräfte, die rechtsextreme Partei der Schwedendemokraten wurde bei der Parlamentswahl im September drittstärkste Kraft.