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Montag, 01.12.2014

Papst betet in Blaue Moschee in Istanbul

Ein enger Berater des türkischen Staatspräsidenten bescheinigt dem Katholischen Oberhaupt «ernsthaften Willen zur Verständigung»

Als erster Papst der Kirchengeschichte hat Franziskus mit gefalteten Händen in einer Moschee gebetet. Im Rahmen seiner Türkei-Reise besichtigte er am Samstag nacheinander die Hauptmoschee von Istanbul und die Hagia Sophia, die zum Museum umfunktionierte frühere Hauptkirche des byzantinischen Reiches.      

Nach einem Rundgang durch die Sultan-Ahmet-Moschee verharrte er neben Großmufti Rahmi Yaran schweigend, mit gesenktem Kopf und geschlossenen Augen rund zwei Minuten vor der Gebetsnische. An gleicher Stelle hatte auch Papst Benedikt XVI. bei seiner Türkei-Reise 2006 innegehalten, hatte seine Hände dabei jedoch nicht gefaltet. Der Vatikan sprach damals von einem Moment der Meditation.    

Recep Tayyip Erdogan hat Papst Franziskus einen «ernsthaften Willenzur Verständigung» zwischen den Religionen bescheinigt. Franziskuslege Bereitschaft an den Tag, das Ziel einer Verständigung zwischenChristen und Muslimen zu erreichen, schreibt Kalin in einer Kolumnefür die regierungsnahe englischsprachige Zeitung «Daily Sabah»(Samstag). Muslime und Christen sollten sich gemeinsam gegen Gewaltim Namen des Islam und gegen die Islamfeindlichkeit im Westen wenden.  

In seiner Kolumne würdigte Kalin auch die Rolle des orthodoxenPatriarchen Bartholomaios I., den Franziskus an diesem Wochenende inIstanbul treffen will. Der Erdogan-Berater bezeichnete BartholomaiosI. ausdrücklich als «das geistliche Oberhaupt von 300 Millionenorthodoxen Christen» in der Welt.