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Samstag, 13.09.2014

Deutsche, die sich ISIS u.a. anschliessen haben ähnliche Lebensläufe

Kaum Bildung, arbeitslos und mehr als die Hälfte ist bereits in Deutschland durch Gewalt-, aber auch Eigentums- oder Drogendelikte auffällig geworden

Berlin (KNA) Radikale die aus Deutschland ausreisen um sich im Ausland einer extremistischen Gruppe anzuschließen, verfügen laut Bundesamt für Verfassungsschutz oft über ähnliche Merkmale und Lebensläufe. Das geht aus einer bislang unveröffentlichten Analyse der Behörde über 378 Ausreisende hervor, die der «Berliner Morgenpost» (Donnerstag) vorliegt. Darin wurden Personen erfasst, die Deutschland seit Mitte 2012 etwa Richtung Syrien oder den Irak verlassen haben. Der Analyse liegen Daten sämtlicher Länderpolizeien und Verfassungsschutzbehörden zugrunde.

Einen deutschen Pass haben 233 der erfassten Ausgereisten, wobei 92 hiervon mindestens eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen, etwa die marokkanische, türkische oder syrische. Unter den aus Deutschland ausgereisten Ausländern stellen türkische Staatsangehörige die größte Gruppe.  Ein Viertel der untersuchten Menschen besuchte unmittelbar vor der Ausreise eine Schule, wie aus der Analyse weiter hervorgeht. 26 Prozent verfügen über einen Schulabschluss. Eine Ausbildung haben sechs Prozent zu Ende gebracht, ein Studium zwei Prozent. 20 Prozent
der untersuchten Personen waren zum Zeitpunkt ihrer Ausreise arbeitslos. Einer Beschäftigung gingen nur zwölf Prozent nach, die meisten als Geringqualifizierte mit einem Job im Niedriglohnsektor.  

Eine Affinität zu Gewalt zeigten viele der Ausgereisten, bereits bevor sie sich der Ideologie des militanten Dschihad zuwandten. 117 von ihnen begingen bereits Straftaten, bevor sie sich radikalisierten, meist waren es Gewalt-, aber auch Eigentums- oder Drogendelikte.