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Montag, 18.08.2014

Israel: Demonstration gegen muslimisch-jüdische Hochzeit

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin kritisierte über Facebook, die rote Linie zwischen Meinungsfreiheit und Aufhetzung sei überschritten worden

Hunderte rechtsgerichtete Demonstranten haben am Sonntagabend im israelischen Rischon Le Zion gegen die Hochzeitsfeier eines muslimischen Israelis mit einer vom Judentum zum Islam übergetretenen Israelin protestiert. Nach Polizeiangaben wurden mehrere Demonstranten wegen des Verdachts auf Unruhestiftung von der Polizei verhört. Das Paar aus Jaffa hatte zuvor erfolglos versucht, vor Gericht ein Verbot der Kundgebung zu erwirken.

Linke Gegendemonstranten bezeugten dem Paar laut israelischen Medienberichten Solidarität. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte die rechte jüdische Organisation «Lehava». Lehava ist ein hebräisches Akronym für «Assimilation im Heiligen Land vorbeugen». Das Bezirksgericht Rischon Le Zion hatte die Demonstration 200 Meter vor der Festhalle genehmigt. Wie israelische Medien weiter berichteten, heuerte das Paar auf eigene Kosten 14 Sicherheitskräfte an, um sich und ihre Gäste vor den Demonstranten zu schützen.

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin kritisierte über Facebook, die rote Linie zwischen Meinungsfreiheit und Aufhetzung sei überschritten worden. Unabhängig von der persönlichen Einstellung zu gemischten Ehen habe das Paar in einem demokratischen Land das Recht zur Eheschließung. Ausdrücklich beglückwünschte Rivlin das Paar zu seiner Hochzeit.