Wenige Minuten vor Beginn der Waffenruhe feuerten Palästinenser noch eine letzte Salve von rund 20 Raketen auf Israel ab. Die Botschaft ist eindeutig: Die Palästinensergruppen wollten gegenüber den abgezogenen israelischen Bodentruppen am Dienstag noch einmal „nachtreten“.Auch die prompte Reaktion Israels mit Luftschlägen zeigt: Dieses tödliche Spiel ist noch nicht zu Ende.
Hauptverlierer des bisher längsten und verlustreichsten Gaza-Kriegs ist die leidende Zivilbevölkerung. Mehr als 1860 Tote und rund 10 000 Verletzte sind das Resultat massiver Angriffe Israels aus der Luft, vom Boden und von See aus. Nach Informationen der israelischen Armee sind rund 900, also etwa die Hälfte, militante Kämpfer; die Vereinten Nationen gehen hingegen von 80 Prozent (also 1488!) zivilen Opfern aus.Der palästinensische Politikwissenschaftler Naschat Aktasch sagte am Dienstag, für die militanten Organisationen sei der Krieg „ein Kampf um Leben und Tod“ gewesen. Er sieht nun einen „großen Auftrieb für die Hamas“. Vor dem Krieg sei die Organisation noch als sehr geschwächt angesehen worden. „Jetzt ist Hamas in jedem Heim beliebt. Jeder unterstützt jetzt den Widerstand.“
Bei den Verhandlungen in Kairo werde Hamas weiter eine Aufhebung der Blockade fordern. „Sie werden nicht weniger akzeptieren“, meint Aktasch. „Hamas hat seine militärischen Fähigkeiten in diesem Krieg nicht eingebüßt, ganz im Gegenteil“, sagt der palästinensische Experte. „Sie hat bewiesen, dass sie dem Druck standhalten und ihre Forderungen bei künftigen Verhandlungen auf den Tisch legen kann.“
Auch Israel zahlt für den Krieg einen hohen Preis. Die schrecklichen Bilder der Zerstörungen im Gazastreifen haben seinem ohnehin angekratzten Ansehen in der Welt schweren Schaden zugefügt. Isarel hat in dem Krieg 64 Soldaten und drei Zivilisten zu beklagen, mehrere hundert Menschen sind verletzt worden. Auch zahlreiche Politiker und Kommentatoren, die stets „die israelische Position im Kampf gegen den Terrorismus der Hamas“ unterstützt hatten, äußerten Befremden über die hohe Zahl an Zivilisten, die im Zuge der Offensive getötet wurden.(Zusammenfassung,siehe vollständiger bericht:
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