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Donnerstag, 17.07.2014
Nahost: Gewalt, Krieg, illegale Landnahme und Annexion seit Jahrzehnten
Stellungnahme des ZMD zum anhaltenden Blutvergießen im Heiligen Land
Mit fortbestehendem Bedauern stellt der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) fest, dass Gewalt, Krieg, illegale Landnahme und Annexion seit Jahrzehnten das Geschehen im Nahen Osten bestimmen. Von einer sicheren Koexistenz zweier gleichberechtigter Staaten sind Israelis und Palästinenser weiter entfernt denn je, geschweige denn von einer Lebensfähigkeit eines Palästinensischen Staates. In einer heute verbreiteteten Stellungnahme in Köln heisst es u.a.:
"Der ZMD ruft die Bundesregierung, die EU und die Vereinten Nationen auf, endlich ernsthafte Anstrengungen zu unternehmen, damit das gewaltige Blutvergießen sofort beendet wird. Die über 230 Toten und weit über 1.700 Verwundeten in Gaza wie auch ein Toter und zahlreiche Verletzte in Israel sind nicht hinnehmbar (Stand 17.07.2014).
Gezielte extralegale Tötungen, rassistische Hetztiraden, Kollektivbestrafungen einer ganzen Volksgruppe, und die billigende Inkaufnahme des Todes von Zivilisten werden weder die gemäßigten Kräfte in der Region stärken, noch solche hervorbringen.
Die Menschen in Gaza erleben mittlerweile den dritten Krieg in sechs Jahren. Ihr unveräußerliches Recht auf ein Leben frei von Belagerung, in Würde, in Freiheit, in Sicherheit - eine selbstverständliche zivilisatorische Normalität - wird ihnen seit Jahrzehnten vorenthalten.
Die Entführung, Ermordung und Erschießung von drei jungen Israelis durch kriminelle Palästinenser ist gleichermaßen eine Schande wie die Entführung, Ermordung und Verbrennung bei lebendigem Leib eines jungen Palästinenser durch kriminelle Israelis.
Wir verurteilen die ständigen Gewaltexzesse aufs Schärfste. Mit ihnen werden die einigenden Werte der drei abrahamitischen Religionen immer wieder mit Füßen getreten. Der ZMD ruft alle abrahamitischen Gemeinschaften in Deutschland und Europa dazu auf, trotz und gerade wegen des erneuten Gewaltausbruchs im Nahen Osten, allen anti-semitischen und anti-muslimischen Befangenheiten und Stereotypen mit Nachdruck und Entschiedenheit entgegen zu treten.
Schließlich appellieren wir an die Medien über diesen Konflikt werturteilsfrei und mit der journalistisch gebotenen Unvoreingenommenheit zu berichten."