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Mittwoch, 09.07.2014

Indonesien: Im größten muslimischen Land der Erde wurde demokratisch gewählt

Jakartas Bürgermeister Joko Widodo, vor wenigen Jahren noch Provinzpolitiker, hat nach ersten Hochrechnungen die Präsidentenwahl gewonnen

Aus der Provinz an die Staatsspitze Indonesiens: Jakartas Bürgermeister Joko Widodo, vor wenigen Jahren noch Provinzpolitiker, hat nach ersten Hochrechnungen die Präsidentenwahl gewonnen. Der 53-Jährige, genannt Jokowi, lag nach Angaben des CSIS-Instituts vier Stunden nach Schließung der Wahllokale am Mittwoch mit 52 Prozent zu 48 Prozent vor seinem Gegner Prabowo Subianto (63). «Nach den ersten Stimmhochrechnungen haben wir gewonnen», sagte Jokowi vor jubelnden Anhängern. Zeitungen und Analysten sahen ihn uneinholbar vorn.

Prabowo gab sich aber nicht geschlagen. Er erhalte nach seiner Auswertung der Hochrechnungen Unterstützung und ein Mandat, behauptete der für sein cholerisches Temperament bekannte Ex-General und Geschäftsmann bei einer Pressekonferenz.

Indonesien erstreckt sich in Südostasien am Äquator über mehr als 5000 Kilometer. Das Land hat die größte muslimische Bevölkerung der Welt. 88 Prozent der 250 Millionen Menschen sind Muslime. Extremisten haben aber kaum Rückhalt. Die große Mehrheit praktiziert einen moderaten Islam.

Der schmächtige Jokowi stammt aus ärmlichen Verhältnissen und machte als erfolgreicher Provinzpolitiker Furore, ehe die Hauptstadt Jakarta ihn 2012 zum Bürgermeister wählte. Er gilt als effizienter Manager, Korruptionsbekämpfer und Mann des Volkes, der gerne unangemeldet durch Stadtteile streicht und mit den Leuten spricht