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Samstag, 05.07.2014
ZMD mit Iftar-Empfang für den gesellschaftlichen Frieden
Sigmar Gabriel: Vorurteile gegenüber Muslime bekämpfen – Zahlreiche Prominenz aus Bund und Länder folgten der ZMD-Einladung
Beim Iftar-Empfang des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) in der Kölner ATIB-Moschee am letzten Mittwoch am 04.07.14 hat sich der SPD-Parteivorsitzende und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel für mehr Muslime in öffentlichen Ämtern ausgesprochen. Gabriel erklärte, die Zahl von muslimischen Beamten müsse erhöht werden. Vor allem brauche es muslimische Richter, Staatsanwälte, Polizisten und Schulleiter im staatlichen Dienst.
„Ich glaube, dass wir daran arbeiten müssen, Menschen Mut zu machen, sich sozusagen auch diesen Teil der deutschen Gesellschaft zu erobern”, sagte Gabriel bei seiner Ansprache auf der Veranstaltung des Zentralrates der Muslime. Mit der Erhöhung der Zahl von Muslimen in öffentlichen Ämtern könne dieser Entwicklung entgegengewirkt werden, ist sich der SPD-Parteivorsitzende sicher. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe gegen die Vorurteile in der Bevölkerung zu arbeiten, sagte Gabriel.
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Der ZMD-Vorsitzende Aiman A. Mazyek sagte in seiner Grußansprache, dass es ein Herzensanliegen des ZMD ist, den Erhalt des gesellschaftlichen Friedens in Deutschland zu stärken. „Umso mehr machen wir uns Sorgen wegen des verschlechterten gesellschaftlichen Klimas, wenn wir die zunehmenden Übergriffe auf Muslime und ihre Einrichtungen wegen ihres Glaubens, die Zunahme des Alltagsrassismus gegen Andersdenkende und Andersgläubige erleben“ so Mazyek weiter.
Große Sorgen machen sich die Muslime aber auch angesichts der Kriege, Verwerfungen und Eskalationen im Nahen Osten. „Der Ramadan ist dabei Trost und gleichzeitig Prüfung für uns Muslime“. Prüfung die niederen Instinkte des Hasses, Habgier und Missgunst in unserer Herzen zu tilgen. Mazyek: „Wir beten für den Frieden in der Welt, dass Eintracht anstatt Zwietracht einkehrt. Unser muslimischer Glaube – richtig praktiziert – lässt und inne halten und mahnt, nicht gewaltsam vorzugehen, nicht nach Rache und Vergeltung zu rufen, sondern die Konflikte auf friedliche Weise zu lösen. Koran: (4/94) „O die ihr glaubt, wenn ihr auf Allahs Weg umherreist, dann unterscheidet klar und sagt nicht zu einem, der euch Frieden anbietet: „Du bist nicht gläubig“, wobei ihr nach den Glücksgütern des diesseitigen Lebens trachtet...“
Mazyek machte deutlich, dass für den ZMD Deutschland Lebensmittelpunkt ist. "Das ist ebenso unser unverwechselbares Erkennungsmerkmal, wie die Tatsache, dass der ZMD in seiner Arbeit und Mitgliederstruktur, mutlti-ethnisch ist und auch die unterschiedlichen Fassetten religiösen Lebens innerhalb des Islam (Sunniten, Schiiten, Sufis) vereint. Dafür sind wir dankbar (Gott) und auch ein bisschen stolz und dies haben wir unseren engagierten Mitgliedern zu verdanken, den vielen Beauftragten und den Vorständen zu verdanken, die hier und heute so zahlreich erschienen sind"
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Neben dem Vizekanzler der Bundesrepublik nahmen wie im letzten Jahr zahlreiche Spitzenvertreter des öffentlichen Lebens an dem Iftar des ZMD teil, darunter für die NRW Landesregierung Arbeitsminister Gruntram Schneider, der auch ein Grußwort sprach. Der diplomatische Corps war mit den Entsandten aus der Türkei, Iran, Emiraten, Marokko und USA vertreten. Grußworte sprachen für die Evangelische Kirche Detlef Görrig, für die Katholische Bischofskonferenz Helmut Wiesmann und für die Muslime der Sprecher des KRM Ali Kizilkaya. Weitere Gäste waren verschiedene Vertreter der Landes-und Bundesbehörden, Landtagsabgeordnete verschiedener Parteien, das Präsidiumsmitglied des Zentralrates der Juden Mark Dainow mit seiner Gattin und zahlreiche Vertreterinnen aus den muslimischen Gemeinden und Organisationen.