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Mittwoch, 14.05.2014


Religion als wichtiger Anker für die Armutsbekämpfung und nachhaltige Entwicklung

Zentralratsvorsitzender Aiman Mazyek im Gespräch mit Bundesminister Gerd Müller und Weltbankpräsident  Jim Yong Kim zum Start des Wertedialoges des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Bundesminister Dr. Gerd Müller hat gestern zusammen mit dem Präsidenten der Weltbankgruppe, Dr. Jim Yong Kim, und führenden Vertreterinnen und Vertretern der Religionen und religionsnaher  Entwicklungsorganisationen über Werte und Religion diskutiert. Im Mittelpunkt stand dabei die Bedeutung, die Religionen als Partner für nachhaltige Entwicklung haben können.

Minister Müller: "Werte sind das Fundament unseres Zusammenlebens. Da mir an einer werte-orientierten Entwicklungspolitik sehr gelegen ist, suche ich den Dialog mit den Glaubensgemeinschaften. Religion kann Brücken bauen und Menschen motivieren, sich für Andere und die Umwelt einzusetzen. Dieses Potenzial haben wir viel zu lange vernachlässigt. Dabei ist es für uns von großer Bedeutung, dass sich wichtige internationale Institutionen wie die Welt-bank und Präsident Kim an dieser Debatte beteiligen. Nur gemeinsam wird es uns gelingen, den kulturellen Dialog weltweit zu stärken und die verbindenden Werte zur Basis unserer Entwicklungszusammenarbeit zu machen."

An dem hochrangigen Treffen nahmen unter anderem der Präsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman A. Mazyek, Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen sowie die Präsidentin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, und Eberhard Stilz, Präsident der Stiftung Weltethos, teil.



Weltbankpräsident Kim und Bundesminister Müller im Gespräch mit Vertretern der Religionen und reli­gions­naher Ent­wick­lungs­orga­ni­sa­tionen


ZMD-Vorsitzende Mazyek begrüßt es, dass der Präsident der Weltbank¬gruppe, Dr. Jim Yong Kim, das Gespräch mit Vertretern religiöser Gemeinschaften sucht, gleichzeitig mahnte er an, das Kernstück der Weltbank-Reformen, eine im Jahr 2013 verabschiedete Strategie zur Überwindung der absoluten Armut bis zum Jahr 2030 nicht zu vernachlässigen und weiter intensiv voranzutreiben.

Mazyek: „Es ist falsch, im Kern der meisten Konflikte auf der Welt eine religiöse Auseinandersetzung zu sehen. In Wirklichkeit geht es stets um Verteilung von Ressourcen. Deswegen müssen zusammen mit den Religionsgemeinschaften Konzepte entwickelt werden, wie in Zukunft mehr Verteilungsgerechtigkeit geschaffen werden kann. Das Potential der Religionen, insbesondere des Islam, der gerade für unser Zeitalter der vernetzten Ökonomien eindeutige ethische Leitlinien formuliert, ist bislang bei weitem nicht ausgeschöpft worden“.

Der ZMD-Vorsitzende lobte Entwicklungsminister Gerd Müller für seine Initiative des Wertedialoges. Damit werde nun versucht genau diese offenkundige Lücke in der Debatte über eine zukünftige gerechte Wirtschaftsordnung konstruktiv und wertorientiert zu schließen.

Der Dialog mit Weltbankpräsident Kim und Religionsvertretern bildet den Startpunkt einer breiten Initiative des BMZ für eine wertebasierte Entwicklungspolitik. Dazu wurde ein abteilungsübergreifendes Team "Werte, Religion und Entwicklung" eingerichtet. Weitere Infos siehe Link.