
Empfang Aydan Ozoguz im Bundeskanzlermat
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"Arbeiten wir für ein Deutschland, in dem wir ohne Angst verschieden sein können"
Empfang von Staatsministerin Aydan Ozoguz im Bundeskanzleramt - Nachtrag
Vertreter zahlreiche Organisationen, Parteien, Kirchen und Vertreter der islamischen Dachorganisationen nahmen am Internationalen Tag gegen Rassismus beim Empfang der Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge, und Integration Frau Aydan Ozoguz vor einigen Wochen teil. Als Vertreter des ZMD hat Burhanettin Dag (Vorstand) beim Empfang in Kanzlersamt zum Integrationstag teilgenommen. Stattministerin Özoguz begrüßte zunächst alle Teilnehmer und dankte Ihnen für ihr Kommen, darunter den ZMD namentlich.
Sie begann ihre Rede mit einem Zitat des verstorbenem Bundespräsident Johannes Rau " Wir arbeiten für ein Deutschland, in dem niemand Angst haben muss, ganz gleich, wie er aussieht, ganz gleich, wo er herkommt, ganz gleich, was er glaubt, ganz gleich, wir stark oder wie schwach er ist. Arbeiten wir für ein Deutschland, in dem wir ohne Angst verschieden sein können. Und das wir deshalb auch lieben können"
Daraufhin berichtete sie kurz über die Entstehungsgeschichte ihres Amt und referierte über die Bildungschancen für alle Kinder, Vielfalt der Gesellschaft, die Intensivierung der Integrationsmaßnahmen oder das Recht auf Einbürgerung als Prioritäten des Amtes bei der Gründung im Jahre 1979.
Ministerin Ozoguz deutete zudem die Zahl der der rassistische Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte in den letzten Jahren als ein dramatischer Anstieg an. 58 zählte das Bundeskriminalamt alleine im Jahre 2013. Und für 2014 zählt die Amadeu Antonio Stiftung und Pro Asyl bereits 21 Angriffe auf Asylbewerberunterkünfte - darunter 13 Brandanschläge. Mehr als 3500 rassistische Übergriffe hat es im vergangenen Jahr in Deutschland gegeben. Seit 1990 sind im wiedervereinten Land laut offizieller Statistik 60 Menschen in Folge von Rechtsextremer oder rassistischer Gewalt ums Leben gekommen - hier ist zu befürchten, dass die Dunkelziffer weit aus höher liegt, Opferverbände sprechen in diesem Zusammenhang von bis zu 190 Getöteten.
Diesbezüglich sagte die Ministerin weiter, dass sie davon überzeugt sei , dass die Parteien im Koalitionsvertrag wichtige Weichenstellungen getroffen habe, indem Extremismus-Prävention zukünftig gebündelt und optimiert wird, z.B. durch Verstetigung von Programmen, rassistischen und demokratiefeindlichen Strukturen wolle man mit Stärkung von Forschung und politischer Bildung entschiedener entgegen treten; die Abschaffung der umstrittenen Extremismusklausel. Dies und andere sind deutliche motivierende Zeichen an alle, die sich zivilgesellschaftlich gegen Rassismus und Rechtsextremismus in Deutschland engagieren.
Am Ende des Empfanges las der Türkisch-Deutsch Schriftsteller Zafer Senocak Passagen aus seinem Buch.
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