islam.de - Druckdokument - Druckdatum: Freitag, 27.12.24
http://www.islam.de/23602.php
islam.de - Alle Rechte vorbehalten
Dienstag, 06.05.2014
Israel stellt Siedler-Übergriffe Terrorakten gleich
In Israel hatten sich in den vergangenen Jahren wiederholt Angriffe auf christliche und muslimische Stätten sowie auf arabisches Eigentum ereignet
Jerusalem (KNA) Israel will bestimmte Übergriffe jüdischer Siedler
palästinensischen Terrorakten gleichstellen. Wie
Verteidigungsminister Mosche Jaalon laut israelischen Medien am
Montag ankündigte, sollen Siedler, die gezielt Schmierattacken und
Brandanschläge verüben, als «illegale Vereinigung» verfolgt werden.
Demnach könnten mutmaßliche Täter ebenso wie palästinensische
Terrorverdächtige länger festgehalten und ohne Beisein eines Anwalts
verhört werden.
Die Anschläge nationalistischer Siedler auf fremdes Eigentum seien in
ihrer ideologischen Begründung und der Art der Durchführung
«identisch mit dem Verhalten moderner Terrorgruppen», so Jaalon.
Beide zielten auf eine Behinderung des Staates und auf das Schüren
von Angst vor bestimmten politischen Entscheidungen.
In Israel hatten sich in den vergangenen Jahren wiederholt Angriffe
auf christliche und muslimische Stätten sowie auf arabisches Eigentum
ereignet. Für die Akte werden israelische Extremisten aus
Siedlerkreisen verantwortlich gemacht. Die Übergriffe firmieren unter
dem englischen Begriff «Price Tag» («Preisschild»), weil sie als
Vergeltung für politische Einschränkungen der Siedlerbewegung verübt
werden.
Erst am Sonntag waren in Jerusalem drei israelische Mädchen unter dem
Vorwurf festgenommen worden, einen Priester bespuckt zu haben. Bei
einer der Jugendlichen wurde laut Medienberichten eine israelische
Fahne mit den Worten «Price Tag» und «Rache» gefunden. In Reaktion
auf eine Zunahme jüdischer Übergriffe rief die Aktivistengruppe «Tag
Meir» («Schild des Lichts») unter dem Motto «Stoppt jüdischen Terror»
für kommenden Sonntag zu einer Demonstration vor der Jerusalemer
Residenz des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auf.