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Freitag, 14.03.2014

UNESCO fordert Schutz von syrischem Kulturerbe - Systematischer Plünderung - Vorchristliche und muslimische Denkmäler irreparabel zerstört

New York (KNA) Die UNO ruft zum Schutz des syrischen Kulturerbes auf.
Die um sich greifende Zerstörung von Kulturstätten vertiefe den Hass
des vom Krieg zerrütteten Landes und müsse aufhören, betonten die
Vereinten Nationen und ihre Kulturorganisation UNESCO am Mittwoch
(Ortszeit) in New York in einer gemeinsamen Erklärung. Der Schutz der
syrischen Geschichte sei untrennbar verbunden mit dem Schutz der
Menschen.

Alle Schichten der syrischen Kultur stünden unter Beschuss, von
vorchristlichen über christliche und muslimische Stätten,
kritisierten die UN-Vertreter. Vier von sechs Welterbestätten seien
in Kriegsschauplätze verwandelt, darunter die aus der Kreuzfahrerzeit
stammenden Burgen Krak des Chevaliers und Saladinsburg. Auch das
frühbyzantinische Simeonskloster, eine der bedeutenden Pilgerstätten
im Norden des Landes, wird nach UN-Angaben für militärische Zwecke
genutzt.

Die Erklärung warnt vor systematischer Plünderung der
Ausgrabungsstätten und illegalem Handel mit geschütztem Kulturgut.
«Wir appellieren an alle Länder und Berufsverbände im Bereich Zoll,
Handel und Kunstmarkt sowie Einzelpersonen und Touristen, vor
gestohlenen syrischen Artefakten gewarnt zu sein», heißt es wörtlich.

Der blutige Bürgerkrieg in Syrien dauert seit genau drei Jahren an.
Die UN hatten im Januar erklärt, die Zahl der Todesopfer könne nicht
länger verifiziert werden. Nach jüngsten Angaben der in
Großbritannien ansässigen Menschenrechtsgruppe «Syrian Observatory
for Human Rights» forderte der Krieg bislang mehr als 140.000
Menschenleben.