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Sonntag, 12.01.2014
Anschlag in Bayern: Bewohner von Asylbewerberheim entgehen Feuertod
Polizei schliesst rechtsextremistischen Hintergrund nicht mehr aus - Einmal mehr zeigt, wie gefährlich die populistische Scheindedbatte der CSU sein kann
Die Polizei in Bayern sucht einen Brandstifter, der in den frühen Morgenstunden am Asylbewerberheim Germering Feuer gelegt hat. Dachstuhl und Fassade waren größtenteils niedergebrannt, nachdem der Unbekannte ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge um 2.45 Uhr an einer Gebäudeseite Fassadenteile in Brand gesetzt hatte. Ein spät heimkehrender Bewohner hatte das Feuer entdeckt und die Schlafenden in dem Gebäude geweckt. So konnten die zehn Menschen in dem Gebäude rechtzeitig ins Freie kommen.
Der Mittelteil des Gebäudes brannte nahezu vollständig nieder. Die Dachbalken sind verkohlt, die Dachdeckung großflächig herabgestürzt. Einer ersten Schätzung zufolge beträgt der Sachschaden etwa 200.000 Euro.
Die Ermittler schließen einen rechtsextremen Hintergrund nicht aus. Befragungen der Bewohner ergaben, dass ein Zeuge eine Person beobachtet hatte, die sich an der Nordseite des Gebäudes zu schaffen machte. Auch der Brandentdecker hatte der Polizei zufolge in diesem Bereich noch eine Person bemerkt.
Der Landesausländerbeirat hat vor immensen Schäden durch die derzeitige Debatte über die sogenannte „Armutseinwanderung“ gewarnt. „Das, was die CSU derzeit betreibt, ist ein verwerfliches und lebensgefährliches politisches Bohren in Ressentiments“, sagte Enis Gülegen, Vorsitzender des Landeausländerbeirates, heute in Wiesbaden. „Und sie zeigt erste ‚Erfolge’: Bereits am Mittwoch brannte mal wieder ein Asylbewerberheim bei München.“
Auch die aktuelle ARD- Umfrage bestätige, dass hier ein brandgefährliches Spiel mit dem Feuer betrieben wird. „Wenn 70 Prozent der Bevölkerung laut aktueller ARD-Umfrage mehr oder weniger direkt die europäische Freizügigkeit in Frage stellen, dann ist das die höchste Alarmstufe auch für Hessen,“ so Gülegen.
Gülegen forderte daher die Landesregierung und Ministerpräsident Bouffier zum raschen Handeln auf: „Die Hessische Wirtschaft braucht Zuwanderung und will eine Willkommenskultur. Wir Menschen in Hessen brauchen ein respektvolles Miteinander. Die Giftpfeile aus Bayern brauchen wir nicht!“