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Dienstag, 24.12.2013
Doppelt so viele Flüchtlingsheime von Nazis angegriffen wie im Vorjahr
Der Bundespräsident widmet seine traditionelle Weihnachtsansprache in diesem Jahr den Opfern von Flucht von Vertreibung und besuchte erneut ein Flüchtlingsheim - Lob vom ZMD
Die Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsheime hat sich nach Informationen einer Bundestagsanfrage im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Unter Berufung auf eine entsprechende Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Linke berichtete die Innenpolitikerin Ulla Jelpke, die Zahl rechtsextrem motivierter Delikte, bei denen eine Asylunterkunft Tatort oder Angriffsziel war, sei von 24 im Jahr 2012 auf 43 bis Ende November diesen Jahres gestiegen. Zudem habe es 18 Aufmärsche vor Flüchtlingsunterkünften gegeben. Im Vorjahr seien es nur drei Kundgebungen gewesen. Jelpke sieht rechtsextreme Gruppierungen wie die NPD, Pro NRW oder Kameradschaften als Anstifter der Angriffe. Deren Ziel sei es, die Flüchtlinge einzuschüchtern und die Bevölkerung rassistisch aufzuhetzen.
Der Bundespräsident, der selbst vor kurzem erneut ein Flüchtlingsheim besucht hatte, widmete seine traditionelle Weihnachtsansprache in diesem Jahr den Opfern von Flucht von Vertreibung. Gauck geht konkret auf Flüchtlinge aus Syrien ein und auf jene Menschen, die über das Meer nach Europa gelangen. "Wir denken an das schreckliche Schicksal der Familien aus Syrien, wir denken an die Verzweifelten, die den gefährlichen Weg nach Europa über das Wasser wagen. Wir denken auch an die Menschen, die kommen, weil sie bei uns die Freiheit, das Recht und die Sicherheit finden, die ihnen in ihren Ländern verwehrt werden", so der Bundespräsident. Der Bundespräsident hatte bereits in seiner ersten Weihnachtsansprache vor einem Jahr zu mehr Offenheit gegenüber Asylsuchenden und Zuwanderern aufgerufen.
Der Zentralrat der Muslime lobte ihn deshalb kürzlich in seiner Weihnachtsbotschaft: „Eine große Geste des Mitgefühls war der kürzliche Besuch des Bundespräsidenten Joachim Gauck im niedersächsischen Grenzdurchgangslager Friedland. Dort hat er sich direkt und im persönlichen Gespräch mit den syrischen Flüchtlingen über ihre Situation und leidvollen Erfahrungen informiert. Viele reden über das Menschenrecht auf Freiheit, doch diesem natürlichen Rechtsanspruch muss Unterstützung gegeben werden. Der Bundespräsident leistete diesen, indem er als Staatsoberhaupt die Schutzbedürftigkeit dieser Menschen öffentlich thematisierte.“