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Mittwoch, 18.12.2013
Vertrauen verspielt
Stellungnahme mit Gutachten des KRM zum Münsteraner Islamlehrstuhlinhaber Mouhanad Khorchide
Die Religionsgemeinschaften im KRM repräsentieren die Vielfalt der Muslime in Deutschland und haben großes Interesse am Aufbau einer islamischen Theologie in Deutschland mit Bekenntnisgebundenheit, die die Basis der Muslime und ihren Glauben widerspiegeln soll. Hierfür ist eine verfassungsrechtlich tragfähige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den jeweiligen Lehrstühlen unabdingbar. Diese ist jedoch zwischenzeitlich durch den Münsteraner Islamlehrstuhlinhabers Mouhanad Khorchide nachhaltig zerrüttet und irreparabel beschädigt worden.
Um seinen theologischen Positionen öffentliche Resonanz zu ermöglichen, präsentierte Mouhanad Khorchide im Herbst 2012 in seinem populärwissenschaftlichen Buch "Islam ist Barmherzigkeit" seine zentralen theologischen Thesen einer breiten Öffentlichkeit. Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) hat dies zum Anlass genommen, sich mit seiner sogenannten "Theologie der Barmherzigkeit" kritisch auseinanderzusetzen und ist in seinem vorliegenden Gutachten zu der Schlussfolgerung gelangt, dass diese weder mit dem dahinter stehenden wissenschaftlichen Anspruch, noch mit Khorchides Selbstverpflichtung zur bekenntnisgebunden Islamtheologie konform geht.
Mit dieser zweifelhaften und seinem bekenntnisorientierten Anspruch nicht rechtfertigenden Vorgehensweise hat Herr Khorchide nicht nur das Vertrauen der organisierten Muslime in Nordrhein-Westfalen in seine Theologie beschädigt, sondern auch dazu beigetragen, dass Absolventen des Münsteraner Instituts im Allgemeinen und Khorchides Lehrstuhl im Besonderen, bzw. als angehende Islamische Religionspädagogen bei der muslimischen Gemeinde kein Vertrauen genießen und mit unhaltbaren theologischen Positionen assoziiert werden. Eine weitere konstruktive Zusammenarbeit mit ihm ist für den KRM daher nicht möglich.
Dazu sagte der KRM-Sprecher Dr. Bekir Alboga abschließend: "Ungeachtet der notwendigen personellen und thematischen Neuausrichtung des Instituts in Münster ist es dringend geboten, in einem Bundesland wie NRW mit weit mehr als einer Million muslimischen Einwohnern eine flächendeckende Versorgung ausgebildeter Islamtheologen und Religionslehrer zu gewährleisten. Dazu bedarf es weit mehr als nur einem Standort in Münster".