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Dienstag, 17.09.2013

„Deutschland zu noch mehr humanitärer Großherzigkeit fähig“

Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) fordert Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien ohne bürokratische Begrenzungen und lobt Innenminister Friedrich

Osnabrück. Die ersten syrischen 107 Kontingentflüchtlinge sind im niedersächsischen Lager Friedland angekommen. Deutschland will im Rahmen eines UN-Hilfsabkommens 5000 von ihnen aufnehmen.

In einem Gespräch mit unserer Zeitung sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek: „Angesichts der katastrophalen humanitären Situation vor Ort sollte Deutschland die Grenzen für Syrer permanent und ohne jedes Limit nach oben öffnen. Selbst Zentausende aufzunehmen, ist noch zu wenig. Wir sollten uns Schweden zum Vorbild nehmen, wo jeder aus dem Bürgerkriegsland willkommen ist.“

Auch beim Familienzuzug sollten „alle Barrieren fallen“. Mazyek ergänzte: „Die meisten Syrer, die hierher kommen, sind hochmotiviert und etwa als Ärzte und Ingenieure bestens qualifiziert. Wer ein reguläres Asylverfahren durchläuft, sollte sofort eine Arbeitserlaubnis für Deutschland erhalten.“ Die Flüchtlinge seien „eine Bereicherung für unser Land“.

Die im Grenzdurchgangslager Friedland untergebrachten syrischen Flüchtlinge müssen nach Einschätzung von Lagerpastor Martin Steinberg intensiv psychologisch betreut werden. Viele der Neuankömmlinge stünden sichtlich unter dem Eindruck der schrecklichen Erlebnisse in ihrer Heimat, sagte er.

Ausdrücklich lobte Mazyek die Politik des niedersächsischen Innenministers Boris Pistoris (SPD) und von Bundesinnenminister Hans-Peter-Friedrich (CSU), die in Hannover erste Ankömmlinge eines Sonderkontingents begrüßt hatten. „Es war ein wichtiges und gutes Signal, dass sie die Flüchtlinge persönlich empfangen haben. Das zeigt, dass Deutschland zu noch mehr humanitärer Großherzigkeit fähig ist.“