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Dienstag, 27.08.2013

Freiheit heißt nicht Hass auf Religion

Tunesische Aktivistin verlässt Femen wegen antiislamischer Haltung

Die monatelang inhaftierte tunesische Aktivistin Amina Sboui hat der ukrainischen Feministinnengruppe Femen den Rücken gekehrt. Grund sei die anti-islamische Einstellung der Organisation, sagte sie am Dienstag in einem Telefoninterview mit der Nachrichtenagentur AP. Unter anderem seien bei Femen-Demonstrationen Beleidigungen gegen den Islam skandiert worden und auch sonst hätten Aktivistinnen immer wieder «islamophobes» Verhalten an den Tag gelegt. Gleichzeitig kritisierte Sboui auch die «obskure Finanzierung» der Gruppe.

Die 19-Jährige hatte in Tunesien für Aufsehen gesorgt, als sie unter dem Namen Amina Tyler Oben-Ohne-Bilder ins Internet stellte und dann eine öffentliche Protestaktion wagte. Sie wurde festgenommen und wegen Besitzes eines gefährlichen Gegenstands - eines Pfeffersprays - zu einer Geldstrafe verurteilt. Zudem wird ihr vorgehalten, im Mai das Wort «Femen» an eine Friedhofsmauer gesprüht und damit den Friedhof entweiht zu haben. Daraufhin war sie mehr als zwei Monate in Haft. Sie wurde erst Anfang August vorläufig freigelassen und wartet auf den Beginn ihres Prozesses.

Einmal wird hier wieder ein Missverständnis facettenreich deutlich: Viele verstehen Aufklärung und Emanzipation stets Kontext gegen die Religion und im Besonderen gegen Islam zu sein. Etwas anderes, etwas dazwischen, gar eine Entsprechung beider Position zu einer Einheit wird in jeder Hinsicht wird kategorisch abgelehnt. Diese Haltung kann man getrost als eine fanatische und fundamentalistische bezeichnen.