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Samstag, 27.07.2013

Für die Demokratie mit gezielten Kopfschüssen?

Erneutes Blutvergießen am Nil – Neue Machthaber gehen brutal gegen friedliche Demonstranten vor – IGD fordert Bundesregierung auf, dies zu verurteilen

Es ist bereits das zweite Mal in diesem Monat, dass Ägyptens Sicherheitskräfte brutal gegen friedliche Demonstranten, Mursi-Anhänger und Gegner des Militär-Putsches vorgegangen sind. Am 8. Juli erschoss das Militär 51 Unterstützer des Ex-Präsidenten. Die Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch und Amnesty International, die den Vorfall untersuchten, kritisierten den Einsatz als "unverhältnismäßige Gewaltanwendung gegen friedliche Demonstranten".

Heute Morgen dürfte sich ein weiteres von den neuen Machthabern verübtes Blutbad ereignet haben. Allerdings schoss dieses Mal wohl die Polizei, während das Militär zuschaute. Das berichten mehrere Augenzeugen z.B. gegenüber SPIEGEL ONLINE unabhängig voneinander. Es sin viele Schüsse gefallen, offenbar gezielt. Viele Getroffene starben dabei durch Kopfschüsse.

Die Angaben über die Opfer schwanken jedoch: Das ägyptische Gesundheitsministerium spricht von 38 Toten. Nach Angaben des Fernsehsenders Aljazeera sind bis zu dieser Stunde über 150 Menschen der Regime-Gegner getötet und weit über 5000 verletzt worden.

Viele Helfer traten erst spät zum Ort des gescheiens ein, weil sie durch den Fernsehsender Aljazeera erst davon hörten. Denn mittlerweile berichten 7 Staatsfernsehen ausschließlich über einen Demonstrationszug, den vom Militär organisierten auf dem Tahrir-Platzes. Von den mehreren Hundertausenden Regime-Gegnern alleine in Kairo wird eisern hinweggeschwiegen.

Derweil fordert die Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD) die Bundesregierung auf, den blutigen Militärputsch zu verurteilen und jeden erdenklichen Druck auf das ägyptische Militär auszuüben, Menschenrechte zu achten, die Verantwortlichen für die Massaker zur Rechenschaft zu ziehen und Legitimität wieder herzustellen. Wörtlich heißt es in einer heute Mittag herausgegeben Stellungnahme: „Wenn Menschen in Ägypten und Syrien massakriert werden, können wir nicht einfach zuschauen. Daher rufen wir alle friedliebenden Menschen in Deutschland auf, ihre Stimme gegen diese Unmenschlichkeit zu erheben und sich mit den Opfern zu solidarisieren“.

Die Bundesrgierung zeigt sich inwzischen "besorgt" über die Entwicklungen und Außenminister Westerwelle appelliert vor einer Stude an die ägyptischen Behörden friedliche Demonstrationen zuzulassen und alles zu tun, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.