Montag, 23.02.2004
Die Debatten um das Kopftuch haben in der Öffentlichkeit leider keine guten Akzente gesetzt. Solange Frauen mit Kopftuch nur auf Putzjobs aus sind, haben sie keine Probleme, sowie sie jedoch qualifizierte Berufe anstreben, stehen sie vor der "Aus"-Bildung! Auf Grund der Vorgehen in Frankreich werden Mädchen mit Kopftuch schon von deutschen Lehrerinnen diskriminiert und gebeten, dieses Ding endlich auszuziehen, denn in Frankreich sei es auch verboten. Ich frage mich, welcher Geist da wieder erwacht und sich so leichtsinnig von einer einseitig ausgerichteten Presse wieder einmal beeinflussen lässt? Dss selbst akademisch gebildete Menschen da mitmachen ist unfassbar....und wenn es zu spät ist, haben sie ja alle von nichts gewusst. Es geht hier nicht nur um das Kopftuch sondern um den Zerfall der demokratischen Werte, die uns alle angehen!
Deutschland ist meine Heimat, ich bin Deutsche, deutsche Groß-und Ur-Urgroßeltern nachzuweisen bis ins 16.Jhd. Gern, sehr gern war ich hier und die Vorstellung irgendwie woanders zu leben lag mir fern, ja verursachte einen leichten Stich in der Herzgegend. Dieser offenen Angriff auf meinen Glauben erinnert mich an die Geschichten über meine hugenottischen Vorfahren, die von Napoleon verfolgt Frankreich verlassen mussten und in Preussen eine friedlichere Heimat fanden. Wird sich die Geschichte wiederholen? Der Schmerz über diesen Angriff auf meinen Glauben überwiegt die schmerzhafte Vorstellung, die Heimat verlassen zu müssen...sollten wir Muslime nicht langsam wahrnehmen, dass unsere Präsenz in Europa unerwünscht und gehen, bevor es zu spät ist?!