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Leserbriefe

Montag, 26.01.2004



Khandan-Nemati: Zum Sexualkundeunterricht "Die ungebetenen Früchte der Frühaufklärung sind mühelos im heutigen Deutschland zu sehen" schrieb:


Es ist merkwürdig, dass so sehr man sich mit der Kopftuch-Frage, die eher äußerlicher Natur ist, befasst hat, hat man sich vergleichsweise kaum mit den privatesten, intimsten und persönlichsten aller Themen auseinandergesetzt. Das ohne auch wahrnehmen zu wollen, dass die Wünsche der Moslems hier kaum eine Rolle spielen und kaum Beachtung finden. Das ist paradox!

Als würden die Moslems Tag und Nacht über Sex reden, vielleicht klammheimlich, um sich den Deutschen gegenüber nicht preisgeben zu wollen! Das ist nicht der richtige Weg, sich ins rechte Licht zu rücken, Anerkennung zu finden und dem Zeigefinger zu entgehen.

Es hat aber wenig mit dem Islam zu tun, Eltern zu bevormunden, Minderjährige mit dem Thema SEX durch Nicht-Muslime bzw. dem Islam und islamischen Anstand völlig Fremden zwangskonfrontieren zu lassen. Es schadet niemandem, anstatt im Alter von 12 oder 14 Jahren mit 16 Jahren in die Sexualität eingeweiht zu werden, wenn die Stärke der Gewissenkonflikte und die Auslegung der religiösen Überzeugung und vor allem die Abstimmung auf persönliche Befindlichkeiten und Empfindungen überwiegen.

Die ungebetenen Früchte der Frühaufklärung sind mühelos im heutigen Deutschland zu sehen, nur erkannt haben es manche anscheinend noch nicht!

Mit freundlichen Grüßen



Kamran Khandan-Nemati
Referent für multikulturelle Angelegenheiten