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Leserbriefe

Montag, 26.01.2004



Sadini: Enttäuscht über den Beitrag auf silam.de "Sexualkunde-Unterricht" schrieb:


ich bin enttäuscht über diesen Beitrag auf Islam.de. Wie kann dieses Urteil nur von dem Zentralrat der Muslime in Deutschland begrüßt werden?!? Das ist mir schleierhaft! Muhammad (s. a. s.) sagte doch: "Du wirst die Gläubigen sehen, wie sie barmherzig miteinander und einander in Liebe zugetan sind und liebevoll miteinander umgehen gleich einem Körper - wenn ein Glied leidet, setzt sich der ganze Körper mit Schlaflosigkeit und Fieber dafür ein."[Überliefert von Bukhârî]

Grundsätzlich ist es natürlich wichtig, dass Kinder aufgeklärt werden und der Islam lehrt uns doch auch zu lernen und zu lehren. Biologie und Sexualität sind sicherlich keine Tabu-Themen, das ist wohl war. Aber um welchen Preis sollen unsere Kinder aufgeklärt werden?

Neulich sprach ich mit einer Schwester in Hamburg, deren Kind auf eine „normale“ öffentliche Schule geht. Das Kind ist 13 Jahre alt und im Sexualkunde-Unterricht in der Schule haben sich die Kinder schmierige Filme angeguckt und der Lehrer verteilte am Ende kleine Heftchen mit Kondomen. Das soll „normal“ sein? Ich bin entsetzt. Dagegen müssen wir etwas tun

Wir versuchen ihnen Alternativen zu bieten, damit sie nicht den ganzen Unfug im Fernsehen/Internet anschauen.
Mit geschwisterlichen Grüßen wa as salamo aleikum!
Eine treue Leserin
Salia Sadini



Anmerkung von islam.de:
die entscheidenden Frage ist doch: Was konnten Sie bei der Erörterung ihres Standpunktes bei einem Elterabend - den es dazu sicherlich gab und wenn nicht, hätte man es über den Schulpflegschaftsvors. einberufen können - erreichen? Denn dieses sensible Thema geht nicht nur Muslime an und es hat sich aus der eigenen Erfahrung gezeigt, dass auch andere Eltern ähnliche Bedenken haben und so gemeinsam man sich mit dem Klassenlehrer(in) im Vorfeld einigen über den Unterrichtsstoff verständigen kann.

Bei der ganzen Sache kommt es aber auf einen entscheidenden Punkt an, den die Klage nicht berührte: Auf die Methodik, die Pietät und die Art und Weise, wie Lehrkörper unseren Kindern dies beibringen. Hierbei sind die meisten Lehrer nicht auf ein grundsätzliches Ja der Eltern angewiesen, sondern auf eine vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit, die die meisten Lehrer auch bereit sind anzubieten. Dieses Potential auszunutzen gilt unserer Anstrengung in dieser Gesellschaft – sicherlich der ein schwererer Weg.

In diesem Zusammenhang ist auch die Aussage des ZMD und der anderen Verbände zu verstehen.