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Sonntag, 16.06.2013
Rohani gewinnt Präsidentenwahl im Iran
Der moderate Geistliche Hassan Rohani gewann bei der Präsidentschaftswahl knapp 51 Prozent der Stimmen und siegte damit überraschend schon im ersten Wahlgang
Rohani holte bei dem Urnengang 50,68 Prozent der Stimmen, wie das iranische Innenministerium unter Berufung auf das vorläufige Endergebnis mitteilte. Damit lag der von Reformern und Gemäßigten unterstützte Kandidat deutlich vor dem zweitplatzierten konservativen Teheraner Bürgermeister Mohammed Bagher Ghalibaf mit sechs Millionen Stimmen. Noch weiter abgeschlagen mit 3,17 Millionen Stimmen war der als möglicher Favorit gehandelte Atom-Chefunterhändler Said Dschalili. Der scheidende Präsident Mahmud Ahmadinedschad darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren.
Rohani gilt als der gemäßigtste und reformfreudigste unter den sechs Bewerbern, die ansonsten dem konservativen geistlichen Führer Ajatollah Ali Chamenei nahestehen. Unterstützt wurde Rohani, der bis 2005 oberster Atomunterhändler und Sicherheitsberater des Präsidenten war, offenbar von Anhängern der seit vier Jahren vom herrschenden Klerus bekämpften Demokratiebewegung.
Rohani hatte in der Vergangenheit die oft die Haltung Ahmadinedschads zu verschiedenen internationalen Angelegenheiten kritisiert. Der frühere Atomunterhändler vertritt die Ansicht, dass der Iran sein Atomprogramm fortsetzen und doch gleichzeitig die Spannungen zum Westen abbauen könne. Ihm liege eine "Aussöhnung" mit der internationalen Staatengemeinschaft am Herzen, sagte Rohani im Wahlkampf. Er wolle erreichen, dass die scharfen Wirtschaftssanktionen der EU und der USA beendet werden, unter denen Bürger und Wirtschaft leiden. Viele Iraner setzen große Hoffnung auf Rohani.