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Freitag, 17.05.2013
Deutschlands Geburtsfehler im Umgang mit seinen Muslimen
Aiman Mazyek über den Begriff "konservativen Islam", "Islamkritiker", Gleichstellung des Islam in Deutschland und was eine neue Islamkonferenz besser machen kann
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat sich für eine Generalüberholung der Islamkonferenz ausgesprochen. Die seit 2006 tagende Konferenz habe das Nahziel erreicht, den Islam in Deutschland als ein Stück Normalität öffentlich bewusst zu machen. "Tiefer gehende Erwartungen wurden nicht erfüllt", sagte ZMD-Vorsitzender Mazyek im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe).
Scharf wandte sich Mazyek gegen Vorwürfe von Teilnehmern der Konferenz, die muslimische Religionsgemeinschaften als "konservativ" kritisierten. Die Religionsgemeinschaften könnten nicht verantwortlich gemacht werden "für die angebliche schweigende Mehrheit und ihre Unorganisiertheit", so Mazyek.
Der Begriff "konservativ" diene ohnehin bestimmten Gruppen als Abschreckungsmittel und zur Diffamierung des Glaubens selber. Im Hinblick der Kritik von Frau Akgün in der sogenannten „Kritischen Islamkonferenz“, die noch vor zwei Jahren die Ausweisung des ZMD-Vorsitzenden ausrief (wo denn als Deutscher? und Kolonien besitzt Deutschland auch nicht) sagte Mazyek: „Eine solche Einteilung geht völlig an der Realität vorbei und fördert einen Diskurs der Politisierung der islamischen Gemeinden. Entweder man praktiziert die islamischen Glaubensgebote, die auf der Hand liegen, oder halt nicht. Das Wie und Ob entscheiden am Ende weder Frau Agkün noch irgendwelche durchgeknallten Salafisten, sondern alleine Gott“.
Weiter schlug Mazyek in dem Interview, das hier in voller Länge zu lesen ist, eine Enquetekommission im Bundestag vor, die das Thema Gleichstellung des Islam in Deutschland versachlicht behandelt soll, verwahrte sich vor religiösen Deutungsversuchen des Staates und hob die Verdienste Wolfgang Schäubles, überhaupt eine staatliche Islamkonferenz zu organisieren, hervor.