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Mittwoch, 20.03.2013
Irak-Krieg: Die Menschen- und Geldvernichtungsmaschine
Vor genau zehn Jahren sind amerikanische Truppen in den Irak einmarschiert und brachten Tod, Leid, Elend und Armut für das einst so stolze und wohlhabende Zweistromland
Vor genau zehn Jahren sind amerikanische Truppen in den Irak einmarschiert. Der Diktator wurde gestürzt, doch für das Land bedeute der Einmarsch nur noch mehr Tod, Leid, Elend und Armut. Mehr als 110 000 Iraker haben seit 2003 ihr Leben verloren sowie 4800 Soldaten der US-Invasionstruppen. 16 000 Menschen aus den Bürgerkriegsjahren 2006 bis 2008 werden immer noch vermisst. 60 Milliarden Dollar Aufbaumittel sind in das ramponierte Land geflossen, „mit geringen positiven Effekten“, wie jetzt der Abschlussbericht des US-Bevollmächtigen für die Rekonstruktion im Irak bilanzierte. Acht Milliarden Dollar sind spurlos verschwunden, insgesamt hat der Krieg im Zweistromland die USA wohl mehr als 1000 Milliarden Dollar und ‚Millionen Liter Blut‘ gekostet.
Zehn Jahre nach Beginn des Irak-Krieges hat der frühere US-Außenminister Colin Powell Fehler der USA eingestanden. "Man sollte einen Einmarsch zu Ende denken, die Folgen im Auge haben. Das haben die USA im Irak zu wenig getan", sagte Powell der "Frankfurter Rundschau". Der damalige Präsident George W. Bush habe vor dem Angriff auf Bagdad am 20. März 2003 einen Plan zur Stabilisierung des Landes gebilligt, an den sich das US-Verteidigungsministerium aber nicht gehalten habe, sagte Powell. In schauerlicher Erinnerung: Er hatte als Außenminister mit einer Rede vor den Vereinten Nationen die Welt auf den Irak-Krieg eingeschworen. Er erklärte damals, dass Iraks Diktator Saddam Hussein angeblich Massenvernichtungswaffen herstelle.
Es sind Konzerne wie Blackwater, die die US-Truppen im Irak unterstützt und die USA mit in den Krieg stürzten und dabei wirtschaftlich enorm profitierten. Todes-Unternehmen, die für Sicherheit, Logistik und Wiederaufbau zuständig waren - und dabei noch mehr verdienten als bislang bekannt. 138 Milliarden Dollar flossen an diese Dienstleister, geht aus einer Analyse der "Financial Times" hervor. Ein teurer, privatisierter Krieg. Immer wieder gab es Vorwürfe wegen unsauberer Finanzen der Dienstleister - auch KBR war 2004 in einen Abrechnungsskandal verwickelt. Eine US-Kommission kam 2011 zu dem Schluss, dass sowohl im Irak als auch in Afghanistan Milliarden an Steuergeldern verschwendet oder veruntreut wurden, weil die Firmen nicht richtig geprüft, Aufträge schlecht geplant wurden oder Korruption um sich griff.