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Sonntag, 10.03.2013

Dresden: Mädchen mit Kopftuch geschlagen und rassistisch beleidigt

Moschee in Berlin: Brand im Gebetsraum – Staatsschutz ermittelt. ZMD.Vorfälle sind schrille Alarmsignale. Zu Stuttgart: "Derzeit kann und darf man nichts ausschließen"

Berlin/Dresden - Wie erst jetzt bekannt wurde ist Ein 15-jähriges Mädchen mit Kopftuch letzten Montag in der Südvorstadt in Dresden von einem Unbekannten beleidigt und geschlagen worden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, war das Mädchen auf dem Weg zur Schule, als sie an der Bernhardtstraße von einem jungen Mann belästigt wurde. Er versuchte, ihr das Kopftuch herunterzureißen und beschimpfte sie mit menschenverachtenden und islamfeindlichen Parolen. Dabei schlug er dem Mädchen laut Polizei mitten ins Gesicht.

Die 15-Jährige, die Nasenbluten bekam, vertraute sich später in der Schule einer Lehrerin an. Sie rief die Polizei. Bei der Dresdner Kriminalpolizei ermittelt nun der Staatsschutz wegen Körperverletzung und rassistischer Beleidigung. Der Täter ist nach Polizeiangaben zwischen 18 und 20 Jahre alt, trug einen Nasenring und einen Pullover mit Totenkopfmotiv wie es bei einigen in der Neonazi-Szene üblich ist.

Brandanschlag auf Berliner Moschee

Unterdessen ist durch einen Brand in der Nacht zum vergangenen Freitag der Gebetsraum und das Büro einer Moschee in Berlin-Charlottenburg beschädigt worden. Das Feuer am Spandauer Damm war in einem Müllhaufen ausgebrochen, der vor dem Gebäude lagerte und offensichtlich in Brand gesteckt wurde. Die Brandursache ist nach Angaben der Polizei noch ungeklärt. Ein islamfeindliches Tatmotiv erscheint derzeit als wahrscheinlich.

ZMD erwartet akribische Suche in allen Richtungen

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat eine umfassende Aufklärung der Ursache des Brandes mit acht Toten türkischer Herkunft in Backnang bei Stuttgart gefordert. "Wir erwarten, dass die Behörden akribisch vorgehen und nichts von vornherein ausschließen", sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek am Montag in Köln auf dapd-Anfrage.

Wie Mazyek weiter sagte, treiben den Zentralrat neben der Trauer um die Toten der Brandkatastrophe zwei weitere Vorfälle in den vergangenen Tagen um: Ein Angriff auf eine muslimische Jugendliche in Dresden und ein Brand in einer Moschee in Berlin, der wahrscheinlich durch einen Anschlag verursacht worden sei. "Das sind Dinge, die dürfen nicht untergehen", betonte Mazyek.