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Leserbriefe

Sonntag, 08.06.2003



Kath.Christ zu Kommentar "anschlag auf den Islam" schrieb:


Vielen Dank für die Veröffentlichung dieses Kommentars. Er bestätigt mir
als katholischem Christen wieder, was ich inzwischen verstanden zu haben
glaube. Auch im Islam ist Gewalt kein legitimes Mittel, jedenfalls nicht
die Art der Gewalt der Terroristen mit ihren Anschlägen in New York, in Washington, in Djerba, auf der Insel Bali, und jüngst in Riad und Casablanca.

Mein Eindruck ist, dass es leider immer wieder Menschen gibt, die sich
auf ihren Glauben, ihre Religion und ihren Gott berufen, wenn sie Dinge
tun, die weder mit ihrer Religion noch mit Gottes Willen vereinbar sind.
Solche Menschen gibt es überall, auch im Islam, unter Christen und unter den
Juden.

Was mir jedoch bei den Terroristen mit angeblich islamischem Hintergrund
als Besonderheit erscheint, ist die übereinstimmende Ideologie: keine Rücksicht
auf das eigene Leben und das Leben ihrer Glaubensgeschwister. (Von Rücksicht
auf das Leben von Menschen anderen Glaubens ganz zu schweigen.)

Ich bin allerdings davon überzeugt, dass die eigentlichen Drahtzieher dieser
Terrorakte durchaus Menschen sein können, die sehr wohl Rücksicht auf ihr
eigenes Leben nehmen! Sie missbrauchen skrupellos ihre muslimischen
Glaubensbrüder, die sie dazu motivieren, diese Terrorakte auszuüben und dabei
auch selbst in den Tod zu gehen.

Dazu verwenden sie nach meiner Beobachtung auch die Behauptung, dass die
muslimischen Attentäter Märtyrer seien und sofort nach ihrem selbst
herbeigeführten Tod in den Himmel kämen.

Was hat es damit auf sich? Ist das nicht ein Punkt, an dem die Muslime
ansetzen können und müssen? Ist es nicht die Pflicht vor Gott, dass die
muslimischen Glaubenslehrer darauf nachdrücklich hinweisen, dass derartige
Terroristen keinesfalls davon ausgehen können, ausgerechnet wegen dieser
Untaten in den Himmel zu kommen? Müssen die muslimischen Glaubenslehrer
nicht ausdrücklich alle Muslime davor warnen, sich in dieser Art belügen
zu lassen und andere zu belügen?

Ich gehe davon aus, dass diese selbstmörderischen Attentäter unmittelbar nach
ihrem Tod erkennen, welches Verbrechen sie begangen haben und dass sie mit dem
Himmelsversprechen für ihr Attentat graesslich betrogen worden sind.

Wenn es den Muslimen gelänge, diesen Irrglauben auszurotten, dass solche
Terroristen für ihre Tat auch noch in den Himmel kommen, dann würde das
meiner Meinung nach viele terroristische Greueltaten verhindern.

Das wäre ein Ansatz von innen heraus, aus der Mitte der Muslime. Das könnte
wirksam sein. Dann gäbe sicher es auch weniger Versuche, dem Problem des
islamisch verbrämten Terrorismus von aussen zu begegnen.

Herzliche Grüße,
Heinrich,
ein katholischer Christ.