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Mittwoch, 13.06.2012

Umstritten bei den Christen: Kirche wird zum Cem-Haus umgewandelt

In Mönchengladbach-Rheydt ist zum ersten Mal in Deutschland eine Kirche in ein alevitisches Cem-Haus umgewandelt worden. „Wir haben das Haus der evangelisch-methodistischen Gemeinde Mönchengladbach abgekauft. Der Gebetsraum bleibt Gebetsraum, nur jetzt ist er alevitisch“, sagt Solmaz Feramuz (56) der „Dede“ (religöses Oberhaupt) der alevitischen Gemeinde Mönchengladbach.

Bedeutet für die Kirche die Umwandlung von Kirche in ein alevitsches Cem-Haus ein Tabubruch? Was in England und in Teilen in den Niederlanden bereits gelebte Praxis ist, gilt hierzulande noch als äußerst riskant für die Kirchen. Denn bisher vertraten alle christlichen Konfessionen in Deutschland die Linie: Kirchen dürfen nicht in andere Gotteshäuser umgewandelt werden.

Das alevitische Kulturzentrum in Mönchengladbach hat rund 140 Mitglieder. Zwei bis drei Mal im Monat wird mit dem „Dede“ gemeinsam gebetet. Dafür setzten sich Frauen und Männer gemeinsam auf die extra aus der Türkei importierten Teppiche.Feramuz ist glücklich mit dem neuen Haus: „Unser Cem-Haus, das früher eine Kirche war, ist ein schönes Vorbild.“