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Mittwoch, 23.05.2012

Muslimischer Alltag?

Anschläge gegen Muslime und Einrichtungen – Sprengsatz verwüstet Restaurant im sächsischen Geithan. Hakenkreuzschmierereien an Moschee in Ahrensburg

In der Nacht auf vergangenen Samstag wurde im sächsischen Geithein die Pizzeria des Betreibers Mohammed Abid Sayal verwüstet. 15 Personen mussten aus dem anliegenden Wohnhaus evakuiert werden. Verletzt wurde niemand. Gegenüber der Bild-Zeitung sagte der Betreiber, dass er Angst um sein Leben hätte und sein Restaurant nicht wieder eröffnen will, er habe Angst um sein Leben und das seiner Mitarbeiter.   Es war nicht der erste gezielte Anschlag auf das Lokal. Anfang Mai pöbelte ein knappes Dutzend Randalierer vor dem Geschäft und rief rassistische Parolen: „Du bist Ausländer, du musst hier weggehen“. Dabei wurde die Schaufensterscheibe eingeschlagen. Bevor die Täter den Tatort verließen, drohten sie: „Die Pizzeria musst Du zumachen, sonst machen wir Dich tot“.

Nun ermitteln Polizei und Sonderkommission Rechtsextremismus. Der SPD-Abgeordnete Henning Homann nannte die Tat ein "Akt des Terrors". Mittlerweile haben sich mehrere Gruppen gebildet, um Mohammed Abid Sayal zu unterstützen.

Hakenkreuzschmierereien an Moschee in Ahrensburg

Mutmaßliche Rechtsextreme haben in der Nacht zum Freitag Hakenkreuze auf eine Wand einer im Bau befindlichen Moschee in Ahrensburg gezeichnet. Auch hier hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Das Gebäude gehört dem dortigen Türkisch-Islamischen Kulturverein und wird zurzeit zur Moschee umgebaut. Ende Mai war die Neueröffnung geplant – an dieser wollen die Muslime auch weiterhin festhalten wird der Vorsitzende des Kulturvereins, Ibrahim Taskin, zitiert.

Die Anschläge zeigen deutlich einmal mehr, wie wichtig gesellschaftliche und politische Anstrengungen gegen den Rechtsradikalismus ist. Wenn diese Gegenwehr ausbleibt, wird diese militante Islamfeindlichkeit trauriger Alltag der Muslime werden und sich weiter wie ein Virus in unserer freiheitlich demokratische Gesellschaft hineinfressen.