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Montag, 30.04.2012

Vor Moschee Schweineköpfe gelegt

Es bleibt nicht bei Einzeltaten – ZMD warnt vor den Folgen dieser Hassbotschaften in der Gesellschaft und ruft zum Schutz der Gotteshäuser auf

In der Nacht zum Samstag haben bisher Unbekannte abgetrennte Schweinsköpfe in den Eingangsbereich der Moschee am Neuköllner Columbiadamm (DITIB) gelegt. Am frühen Morgen entdeckte ein Moscheebesucher zwei Schweinsköpfe. Das Fachkommissariat beim Landeskriminalamt überprüft, ob politische Motive vorliegen. Die große Moschee in Neukölln (Berlin) war in diesem Jahr schon mehrfach Ziel von rassistischen Drohbriefen, Schmierereien im Eingangsbereich sowie von Vandalismus gewesen.

Vor einiger Zeit versandte ein inzwischen gefasster Mann ebenfalls Schweinsköpfe und -Ohren an Moscheen und Verbände im gesamten Bundesgebiet, alleine an vier Moscheegemeinden des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD).



„Immer dann, wenn in der Öffentlichkeit verstärkt negative Klischees in Debatten über Muslime, Türken und Araber auftauchen, nehmen islamfeindliche Delikte zu“, kommentierte damals der Zentralrat der Muslime diese Aktionen und verurteile diese Schändungen der Moscheen. Dabei machte der Verband insbesondere die Sicherheitsbehörden darauf aufmerksam, dass der Hass auf Muslime sich immer unverfrorener zeige und dass sich eine demokratische Gesellschaft hier wehrhaft zeigen müsse, indem sie die Gotteshäuser vor den Extremisten schützen muss.

Die derzeitigen Aktionen von Pro NRW (z.B. vor islamischen Gotteshäusern) reihen in sich in dieser Kette. NRW-Innenminister Jäger (SPD) hat der rechtsextremistischen Partei Pro NRW wegen ihrer antiislamischen Karikaturen "geistige Brandstiftung" vorgeworfen. "Sie wollen gezielt Muslime provozieren und verunsichern. Mit islamfeindlicher Agitation heizen sie Vorurteile und Intoleranz an und gehen damit auf Stimmenfang"

Es bleibt meist nicht bei Einzeltaten, wenn weiter von Rechtextremisten und Rechtspopulisten Hass gegen Muslime ausgeht. Zudem werden sich dann sich immer wieder Vollstrecker finden, wie Alex W. aus Dresden oder Breivik in Norwegen, die es nicht bei Worten belassen, sondern „Taten folgen lassen“.