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Samstag, 13.08.2011
Mauerbau kontra Freiheitskampf
Christian Wulff fordert mehr Einsatz für Freiheit und Offenheit – ZMD beim Staatsakt zum 50. Jahrestag der Mauer in Berlin dabei: „Verhindern, dass sich Geschichte wiederholt“
Den uneingeschränkten Einsatz für Freiheit und den Kampf gegen Extremismus haben Politiker, Religionsvertreter und Menschen des öffentlichen Lebens bei der zentralen Gedenkveranstaltung zum 50. Jahrestag des Mauerbaus in Berlin bei einem Staatsakt angemahnt. Bundespräsident Christian Wulff rief die deutsche Gesellschaft am Sonnabend zu mehr Offenheit auf. Jeder müsse in Deutschland die Möglichkeit haben, sich frei zu entfalten, sagte er. Am Mittag wurde in der Hauptstadt eine Schweigeminute abgehalten.
Unter den Zuhörern waren in der Gedenkstätte Bernauer Straße Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Außenminister Guido Westerwelle (FDP), Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), Grünen-Fraktionschefin Renate Künast und Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit. Auch Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek gehörte zu den geladenen Gästen der Gedenkveranstaltung.
Bei einer anschließenden ökumenischen Andacht in der Kapelle der Versöhnung erinnerten der evangelischen Landesbischof Markus Dröge und der katholische Weihbischof Matthias Heinrich an das durch die Mauer verursachte Leid. Doch "aus der Kraft dieser Schwachen wuchs schließlich das Herbstwunder 1989“, sagte Dröge. Dröge sprach auch von den vorhanden und noch nicht eingerissenen Mauern die es auf der Welt weiterhin gibt.
Während man aber der Berliner Mauer gedenke, forderten andere Mauern ihre Opfer, sagte Dröge: die Mauer zwischen Israel und Palästina, die Grenze zwischen den USA und Mexiko und die Außengrenzen Europas, die Flüchtlinge abhalten sollen.
ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek sagte im Anschluss der Gedenkveranstaltung: "Es gibt leider heute in der Welt Mauern, die neu errichtet werden, auch unzählige in den Köpfen der Menschen. Wenn wir wie heute eindrucksvoll ´nie wieder´ sagen, dann mahnt uns die Erinnerung an das Unrecht der Berliner Mauer, sich stets für Freiheit, Demokratie und Bürgerrechte einzusetzen" (vollständiger Wortlaut siehe unterer Link)
Bundespräsident: Die nach Deutschland gekommenen müssten besser integriert werden
Bundespräsident Christian Wulff erinnerte in seiner Rede an die Schicksale „zerrissener Familien, Partnerschaften und Freundschaften“ nach dem 13. August 1961, einem „verhängnisvollen Tag unserer deutschen Geschichte“. Er betonte: „Die Erinnerung an die Leben erstickende Mauer mahnt uns, die Offenheit unserer heutigen Welt und die Präsenz des Fremden in ihr auszuhalten, auch wenn es häufig anstrengend sein mag.“ Offenheit und die Bereitschaft einer Gesellschaft, sich zu verändern, würden am Ende belohnt. „All dies erfordert Mut.“
Wulff betonte, das Streben nach „mehr wirklicher Freiheit“ bedeute Entfaltungsmöglichkeiten für jeden. Die nach Deutschland gekommenen müssten besser integriert werden. „Mehr aus sich zu machen, muss tatsächlich allen möglich sein.“
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit bezeichnete den Tag des Mauerbaus als den „traurigsten Tag in der jüngeren Geschichte Berlins“. Nichts sei danach so gewesen wie vor diesem „Schicksalstag“, sagte der SPD-Politiker.
Lesen Sie dazu auch:
-ZMD beim Staatsakt des 50. Jahrestages des Mauerbaus - Pressemiitteilung
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