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Montag, 25.07.2011

Europol: 2010 gab es 249 Terroranschläge in der EU – die meisten von Nationalisten

Rückgang von 21,2 Prozent. Insgesamt sieben Tote in Gesamtjahr 2010. Nur rund 1 Prozent mit sogenanntem „islamistischem Hintergrund“

Im vergangenen Jahr sind in Ländern der Europäischen Union insgesamt laut Europol 249 Terroranschläge verübt worden. Demnach wurden die Anschläge in neun Mitgliedsstaaten begangen, sieben Menschen wurden dabei getötet. Das ist ein Rückgang um 21,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aus dem veröffentlichten Jahresbericht der Polizeibehörde Europol hervorgeht.

Während 160 Terroranschläge von nach Unabhängigkeit strebenden militanten Gruppen verübt worden seien, gingen lediglich 1,2 % (3) auf islamistische Attentäter zurück, hieß es. Über andere Religionszugehörigkeiten war zunächst nichts zu erfahren. Wegen terroristischer Verbrechen wurden 2010 insgesamt 611 Menschen festgenommen und damit zwei Prozent weniger als 2009.

Der generelle Rückgang bei Terroranschlägen sei vor allem auf eine signifikante Abnahme von Angriffen der baskischen Untergrundorganisation ETA zurückzuführen. Mit 90 beziehungsweise 84 Attentaten wurden Spanien und Frankreich den Angaben zufolge am häufigsten von Anschlägen getroffen. Dabei handelte es sich ebenfalls überwiegend um Taten von nach Unabhängigkeit strebenden Gruppen. Obwohl die Zahl der Anschläge dieser Gruppen zurückgegangen sei, stellten diese nach wie vor eine "erhebliche Bedrohung" dar, erklärte Europol-Chef Rob Wainwright. Sorgen bereiten auch die Fahnder, dass beispielsweise Separatisten-Gruppen ihre Terror-Aktivitäten verstärkt durch Drogen- und Menschenhandel in Europa finanzieren.

Europol zufolge ist das Ziel eines Terroranschlags, die Bevölkerung einzuschüchtern, einen Staat dazu zu bringen, den Forderungen der Täter nachzukommen, sowie politische, rechtsstaatliche, wirtschaftliche oder soziale Strukturen eines Landes oder einer internationalen Organisation zu schwächen.