Montag, 03.12.2001
Ich habe Bassam Tibi vor etwa neun oder zehn Jahren noch zu meiner eigenen Schulzeit erlebt. Der Mann war mir vorher schon unsympathisch gewesen, da durch seine Texte stets eine verklemmte Ablehnung seiner eigenen Herkunft durchschien.
Vor Allah sind doch alle Menschen gleich, und noch nicht einmal ein Amerikaner müßte sich allein wegen seiner Zugehörigkeit zu dieser primitiven Nation schämen, sondern nur wegen eventueller eigener Schandtaten.
Wenn ein vermeintlicher Islam-Kenner wie Tibi sich aber seiner orientalischen Herkunft schämt, dann hat er doch diesen fundamentalen Grundsatz des Islam nicht verstanden.
Überhaupt ist er kein so profunder Kenner der Materie, sondern eher ein besonders eitler und profilierungssüchtiger Mann. Mit dieser Eitelkeit verstößt er meines bescheidenen Wissens wiederum gegen fundamentalste Grundsätze des Islam.
Wir brauchen nicht solche Anbiederer an die westliche Kultur, sondern Leute mit Charisma und Rückgrat, die den israel-hörigen verweichlichten Deutschen den Islam näher bringen. Für das gegenseitige Verständnis sind Islamwissenschaftler ohnehin ungeeignet, denn sie können nicht die Bewunderung und Liebe zum Islam übermitteln, denn ihr Ansatz ist empirisch und kalt. Für Islamwissenschaftler sind Muslime nur
Forschungs-Objekte!
Respekt und Verständnis, vielleicht ja sogar der Wunsch zur Annäherung an den Islam muß von gläubigen Muslimen an die Nicht-Muslime herangetragen werden; Leute wie Tibi, deren Interesse darin zu liegen scheint, den Islam als eine Art behandlungsbedürftige kollektive Persönlichkeitsstörung darzustellen, sind jedem Dialog abträglich.
Die Dummen und Schwachen, die pro-israelischen und pro-amerikanischen Kriecher unter ihren Zuhörern bestärken sie nur in deren Kreuzzugs- und Abwehrmentalität. Den Charakterstarken unter den Zuhörern aber, die sich nicht davor fürchten, ihre bisherigen Ansichten zu überprüfen, versperren sie den Weg zum Islam.
Ich habe damals meine Bücherregale sofort von seinen Büchern gereinigt.
Den Menschen in Deutschland muß jemand zeigen, daß der Islam dazu dient, in Würde zu leben. Das, was wir nun erleben, ist menschenunwürdig. Meine Verachtung vor den Nachkriegs-Deutschen war niemals tiefer, als in den Momenten, wo nach dem Unglück vom 11. September deutsche Mädchen vor der US-Botschaft heulten; die gleichen Mädchen, die aus Faulheit nicht zur Beerdigung ihrer eigenen Großväter erscheinen würden.
Dieses Land ist tief gesunken. Die Beiträge in diesem Forum machen mir Mut, daß es auch noch standhafte Deutsche gibt. Vielleicht wird auch für mich dereinst der Zeitpunkt zum Übertritt zum Islam kommen, wenn meine Motive nicht mehr von Wut über den amerikanischen Terrorkrieg verunreinigt sind.
Friede sei mit Euch