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Leserbriefe

Donnerstag, 13.01.2011



Christian Herforth schrieb:
"Es soweit zu bringen, daß das Maß an gegenseitiger Tolerant stetig wächst"

Natürlich werden Sie nicht müde, die Behauptung aufzustellen, eigentlich könne es sich bei Terroristen nicht um Muslime handeln. Das mag zwar auf irgendeine Weise stimmen. Dennoch benutzen die islamistischen Terroristen den Islam als Rechtfertigung und finden nicht nur Ablehnung unter Muslimen.
Siehe den Karrikaturen-Streit in Dänemark, der wieder einmal zu geplanten Terroranschlägen auf die Jyllands Posten geführt hat. In der damaligen Diskussion um die Karrikaturen haben sich die Muslime (auch in Deutschland) faktisch überwiegend auf die Seite der Terroristen geschlagen.
Außer für Muslime war für jeden klar, daß mit den Karrikaturen nicht der Islam beleidigt werden sollte, sondern dessen Instrumentalisierung durch Terroristen. Diese Terroristen haben sich erfolgreich hingestellt und gewettert, daß es sich um eine unglaubliche Beleidigung des Islam handele und Muslime haben sich diesem Chor weltweit angeschlossen.
Um aber zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
Ich begrüsse es trotz allem sehr, daß der Zentralrat der Muslime sich mit dieser Deutlichkeit vom Terrorismus im Namen des Islam distanziert.
Vielleicht gelingt es ja den vernünftigen Kräften aller Religionen und sonstigen Weltanschauungen, es soweit zu bringen, daß das Maß an gegenseitiger Tolerant stetig wächst. Das würde den Terroristen, egal welcher Religion oder Weltanschauung sie sich bedienen, zunehmend Boden entziehen.
Natürlich mache ich mir keine Illusionen, daß der Terrorismus verschwinden wird. Leider wird es immer Menschen geben, die eine Religion benutzen, um ihre persönlichen Ambitionen durchzusetzen. Eine Welt jedoch, in der es nur eine Religion gibt, ist ebenfalls unrealistisch. Man mag zwar der Form nach mit Gewalt eine Religion durchsetzen können. Aber ins Innere der Menschen kann man (zum Glück) nicht blicken, so daß es in der Praxis trotzdem andere Religionen geben wird. Es geht also darum, sich zu arrangieren, anstatt zu glauben, man müßte die Geschäfte Gottes führen. Und vielleicht hat Gott sich sogar etwas dabei gedacht, daß es unterschiedliche Religionen auf der Welt gibt. Die Menschen sind ja auch verschieden. So kann jeder die ihm gemäße Religion heraussuchen.