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Mittwoch, 24.11.2010

KRM verurteilt Brandanschlag auf Sehitlik-Moschee in Berlin

Spercher Erol Pürlü:Übergriffe haben parallel mit populistischen Äußerungen gegenüber der muslimischen Minderheit zugenommen

Köln, 24.11.10 - Am vergangenen Freitag wurde ein Brandanschlag auf die Şehitlik-Moschee verübt, eine der größten und ältesten Moscheen in Berlin. Dies war bereits der vierte Anschlag auf diese Moschee in diesem Jahr. Dabei kamen glücklicherweise keine Menschen zu Schaden.

Erol Pürlü, der Sprecher der KRM, äußerte die Sorgen des KRM angesichts der zunehmenden Übergriffe auf Moscheen und Muslime: „In letzter Zeit verzeichnen wir immer mehr Übergriffe auf Moscheen und Muslime. Darunter sind Drohungen, Schmähbriefe, Diffamierungen, Gewaltübergriffe bis hin zu Brandstiftungen.

Wir beobachten, dass die Übergriffe parallel mit populistischen Äußerungen und dem starken Sinneswandel der Politik gegenüber der muslimischen Minderheit zugenommen hat.

Wir appellieren an Politik und Medien, dass Thema rational und sachlich zu führen und die islamischen Gemeinschaft, Islam und Muslime nicht mit dem Begriff des Terrors in einem Atemzug zu erwähnen und diese Begrifflichkeiten stark voneinander zu trennen und zu differenzieren. Dies würde einerseits helfen, die islamische Gemeinde nicht unter Generalverdacht zu stellen und andererseits die Angst und Hysterie in der Mehrheitsgesellschaft zu lindern.

Der KRM fordert daher die Politik auf, sich verstärkt für eine Anerkennungskultur und für die Versachlichung der Integrationsdebatte einzusetzen. „Die Anerkennung des Islam und seine Gleichstellung mit anderen Religionsgemeinschaften wird sicherlich zur Akzeptanz und Zusammenhalt der Vielfalt und damit der gesellschaftlichen Realität in unserem Lande beitragen“ so Pürlü.

Angesichts der aktuellen Terrorwarnungen sagte Pürlü: „Einerseits müssen wir aufmerksam sein, andererseits dürfen wir nicht in Hysterie verfallen. Wir rufen die Bevölkerung und die Politiker dazu auf, trotz aller berechtigten Sorgen und Ängste besonnen zu bleiben und Muslime nicht unter Generalverdacht zu stellen.“