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Montag, 01.11.2010

Terror gegen Türkei

Türkei fühlt sich von Europa alleingelassen

Einen Tag nach dem Attentat von Istanbul hat Ministerpräsident Erdogan schwere Vorwürfe erhoben: Europa lasse sein Land im Kampf gegen die Terroristen nicht nur im Stich, sondern unterstütze diese sogar.
Bei einem Selbstmordanschlag waren am Samstag in Istanbul 32 Menschen verletzt worden. Der Attentäter selbst starb.

„Wir werden nicht vergessen, dass wir alleingelassen wurden“, sagte Recep Tayyip Erdogan am Montag in einer Rede in Istanbul. Er verwies darauf, dass Gliederungen der verbotenen kurdischen Rebellengruppe Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in europäischen Ländern unter dem Deckmantel von Stiftungen oder Medien aktiv seien. Trotz aller Warnungen und Forderungen der Türkei unterstützten einige europäische Länder den Terror „direkt oder indirekt“, sagte Erdogan. Namen dieser Länder nannte er nicht, aber er dürfte unter anderem Deutschland und Dänemark gemeint haben. Einige PKK-nahe Medien haben ihren Sitz in Deutschland, während der als Sprachrohr der PKK betrachtete Satellitensender Roj-TV von Dänemark aus sendet.

Die PKK wird sowohl von der Türkei als auch von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Bei seinem jüngsten Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin Anfang Oktober hatte Erdogan der Kanzlerin nach Medienberichten ein Bündel Dokumente über die Aktivitäten der PKK in Deutschland übergeben.