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Freitag, 29.10.2010
Diskrimierte neigen eher zur Gewalt
EU-Studie: Kein Zusammenhang zwischen Gewaltbereitschaft und Islam
In einer Studie der EU-Grundrechteagentur führt bei Jugendlichen die Zugehörigkeit zum Islam nicht zu einer höheren Gewaltbereitschaft. Vielmehr verleite das Gefühl, diskrimiert zu werden, junge Menschen zu Gewalt. Die Diskriminierungsfälle sind laut EU-Studie in Spanien besonders hoch.
Entgegen der gängigen Annahme führt die Zugehörigkeit zum Islam bei muslimischen Jugendlichen nicht zu einer höheren Gewaltbereitschaft. Dies belegt eine aktuelle Studie der EU-Grundrechteagentur, die am Mittwoch in Wien vorgestellt wurde.
„Wenn die Faktoren Diskriminierung und soziale Ausgrenzung berücksichtigt werden, gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass junge Muslime eher bereit sind, physische oder psychische Gewalt anzuwenden als junge Nicht-Muslime", heißt es in der Studie, für die 3000 Jugendliche in Frankreich, Großbritannien und Spanien befragt wurden.
In Frankreich und noch stärker in Spanien würden muslimische Jugendliche häufiger diskriminiert als ihre Altersgenossen anderer Religionszugehörigkeit, schreiben die Autoren der Studie. Ein "starker Zusammenhang" zwischen Diskriminierungserfahrungen und der Anwendung von Gewalt sei eindeutig. Zur Bekämpfung der Jugendkriminalität oder den Terrorismus müsse die Politik daher alltägliche Situationen der Ausgrenzung junger Menschen ausmerzen, hieß es weiter.
Die EU-Grundrechteagentur hat eine Beraterfunktion in der EU-Menschenrechtspolitik. Sie nahm ihre Arbeit 2007 auf und trat an Stelle der 1998 gegründeten Europäischen Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. (Quelle:www.igmg.de)