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Dienstag, 17.08.2010

Kampf um Religionsfreiheit in den Vereinigten Staaten

Rechte nutzen Moscheebauprojekt in New York aus, um Stimmung gegen die Muslime zu machen und stellen sogar Nazi-Vergleiche mit ihnen an

Wie die epd heute berichtet geht der Streit um den Bau eines islamischen Kulturzentrums nur wenige hundert Meter von «Ground Zero» entfernt in New York City von Rechtspopulisten aus, die ihre rassistische Propaganda geschickt hinter der Islamfeindlichkeit zu verstecken versuchen. Obgleich die Baugenehmigungen erteilt sind, New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg sich nachdrücklich für das Zentrum ausgesprochen hat und sogar Prsäsindet Obama sich am Freitag erstmals einschaltete, wonach auch Muslime das Recht hätten, das Zentrum zu bauen, geben die Rechten in den USA nichr Ruhe.

Rechte scheuen nicht vor Nazi-Vergleiche zurück

Der frühere Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, sagte, das Projekt sei so verwerflich wie «ein Nazi-Schild neben dem Holocaust-Museum. Besorgniserregend sei der «unverbrämt islamfeindliche Ton», sagte der Sprecher des Bürgerrechtsverbandes «Council on American-Islamic Relations», Ibrahim Hooper, dem epd.

Früher hätten Gegner Verkehrsprobleme und Lärmbelästigung zur Sprache gebracht, um Moscheen zu stoppen. Heute werde der Islam attackiert und verleumdet, zum Beispiel beim Protest gegen eine geplante Moschee in Murfreesboro im Bundesstaat Tennessee. Ein Gegner warnte in der Zeitung «Murfreesboro Post», Muslime wollten in den USA die Scharia einführen und Andersgläubige unterdrücken. Der Ortsverein der rechtspopulistischen Tea Party forderte auf seiner Website, man müsse doch fragen, «ob der Islam nichts anderes ist als eine Front für Terrorismus».

In den USA stehen gegenwärtig etwa 1.900 Moscheen, schätzt der Islamforscher Ihsan Bagby von der University of Kentucky. Im Vergleich dazu: In den USA gibt es mehr als 300.000 christliche Kirchen. Hooper vom «Council on American-Islamic Relations» brachte die Proteste gegen Moscheen mit der anschwellenden superpatriotischen und einwandererfeindlichen Rhetorik rechter Aktivisten aus dem Umfeld der Tea Party in Verbindung.