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Donnerstag, 17.12.2009

Gemeinsame Energieforschung: Araber und Deutsche Hand in Hand

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die University of Sharjah (UOS) werden künftig zusammenarbeiten

Karlsruhe - Die University of Sharjah ist eine der bedeutendsten Universitäten der Vereinigten Arabischen Emirate (UAE). Das Emirat Sharjah, deutsch: Schardscha, ist mit etwa einer Million Einwohner das drittgrößte Emirat der UAE. Seine Hoheit, Scheich Dr. Sultan Bin Mohammed Al-Qassimi, Herrscher von Schardscha, gründete 1997 die UOS nach amerkanischem Vorbild. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Medizin und Architektur. Trotz der hohen Erdölvorkommen in der Golfregion legt die UOS seinen Fokus auch auf Erneuerbare Energien sowie auf die Bereiche Energiespeicherung und Energieverteilung sowie Energiesystemanalyse. Diese Forschungsthemen sind auch Arbeitsschwerpunkte des KIT-Zentrums Energie.

Das Memorandum of Understanding zwischen Karlsruhe und Scharscha sieht gemeinsame Forschungsprojekte vor allem bei den Erneuerbare Energien, aber auch in den Bereichen Energieumwandlung, Energiespeicherung und Energieverteilung sowie effiziente Energienutzung vor. Vereinbart sind auch Austauschprogramme für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie für Studierende. In der Lehre werden KIT und UOS bei der Masterausbildung im Energiebereich zusammenarbeiten und Doktorandenprogramme anbieten.

Nach der feierlichen Unterzeichnung des MoU steht heute für die zehn Mitglieder der Delegation aus den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Besichtigung von Forschungseinrichtungen auf dem KIT-Campus Nord und Süd auf dem Programm. Stationen sind die bioloq®-Pilotanlage - dieses Verfahren ermöglicht es, aus Stroh und anderen land- und forstwirtschaftlichen Reststoffen vollsynthetischen Diesel- oder Ottokraftstoff herzustellen - sowie die Besichtigung einer Laboranlage für "Celitement". "Celitement" ist ein neuartiger Zement, der am KIT-Campus Nord entwickelte wurde. Bei der Herstellung von "Celitement" lassen sich im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren bis zu 50 Prozent Energie einsparen und der Prozess setzt nur die Hälfte des Treibhausgases Kohlendioxid frei. Weitere Besichtigungsorte sind die Synchrotronstrahlenquelle ANKA am KIT-Campus Nord sowie die Labore des Lichttechnischen Instituts und des Instituts für Thermische Strömungsmaschinen auf dem KIT-Campus Süd.

In der Energieforschung ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) eine der europaweit führenden Einrichtungen: Das KIT-Zentrum Energie vereint grundlegende und angewandte Forschung zu allen relevanten Energieformen für Industrie, Haushalt, Dienstleistungen und Mobilität. In die ganzheitliche Betrachtung des Energiekreislaufs sind Umwandlungsprozesse und Energieeffizienz mit einbezogen. Das KIT-Zentrum Energie verbindet exzellente technik- und naturwissenschaftliche Kompetenzen mit wirtschafts-, geistes- und sozialwissenschaftlichem sowie rechtswissenschaftlichem Fachwissen. Die Arbeit des KIT-Zentrums Energie gliedert sich in sieben Topics: Energieumwandlung, erneuerbare Energien, Energiespeicherung und Energieverteilung, effiziente Energienutzung, Fusionstechnologie, Kernenergie und Sicherheit sowie Energiesystemanalyse.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und staatliche Einrichtung des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verbindet die Aufgaben Forschung - Lehre - Innovation in einem Wissensdreieck.