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Montag, 14.12.2009

Je religiöser desto toleranter - Bertelsmann präsentiert Fakten und Daten über Muslime

Realität spricht gegen Anti-Islam-Propaganda mancher Politiker und Medienstellen

Die in Deutschland lebenden Muslime sind einerseits sehr religiös, andererseits in Glaubensdingen aber deutlich toleranter als von ihren Mitbürgern vielleicht vermutet wird. Vor dem Hintergrund eines Neubauverbotes von Minaretten in der Schweiz verweist die Bertelsmann Stiftung auf die Daten des von ihr erhobenen Religionsmonitors. Danach ist für 58 Prozent der in Deutschland lebenden männlichen und 49 Prozent der weiblichen Muslime das Freitagsgebet in der Moschee mehrmals im Monat sehr oder ziemlich wichtig, 34 Prozent nehmen mindestens einmal im Monat daran teil. 90 Prozent der hier lebenden Muslime sind zwar in hohem Maße religiös nicht aber rigide dogmatisch oder fundamentalistisch, wie die Studie Religionsmonitor – „Muslimische Religiosität in Deutschland" deutlicht macht.

Die hohe Religiosität ist gepaart mit einer pluralistischen und toleranten Einstellung. 86 Prozent stimmen der Aussage zu, dass man gegenüber anderen Religionen offen sein sollte, nur 6 Prozent der Befragten lehnen dies ab. Diese hohe Akzeptanz von religiösem Pluralismus geht auch einher mit einer differenzierten Sicht auf die eigene Religion. Mehr als die Hälfte der Muslime ist nicht davon überzeugt, dass in religiösen Fragen vor allem die eigene Religion Recht habe, lediglich 24 Prozent stimmen dieser Aussage zu. Für mehr als die Hälfte der Befragten hat die Religiösität keinen oder wenig Einfluss auf politische Entscheidungen. Einen stärkeren Einfluss räumen lediglich 16 Prozent ein.