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Dienstag, 03.11.2009
Lizenz für Halal-Finanzierung
Zahlreiche prominente Gäste aus dem In- und Ausland kamen zur Konferenz nach Frankfurt - ZMD dankt Finanzdienstleistungsaufsicht
Nach dem „Islamic Financial Services Forum”, welches im Jahr 2007 vom Islamic Financial Services Board (IFSB) und dem Financial Stability Institute (FSI) mit Unterstützung der Bundesbank organisiert wurde, hat in der vergangenen Woche auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zu einer internationalen Konferenz zum Thema „Islamic Finance“ geladen.
Zahlreiche prominente Gäste aus dem In- und Ausland haben sich im Rahmen dieser Konferenz mit den Chancen und Herausforderungen in Bezug auf das Islamic Finance auseinandergesetzt. Insbesondere wurde dabei die Frage thematisiert, unter welchen Bedingungen islamische Finanzprodukte und –institute auch in Deutschland zugelassen werden könnten. Es zeigte sich, dass die Hürden durchaus zu meistern sind und dass viele namhafte deutsche Finanzinstitute bereits jahrelange Erfahrung in dieser Industrie sammeln konnten.
Aus diesem Grund, aber auch im Hinblick auf die Erfahrung anderer Länder, dass islamische Finanzprodukte auch für Nichtmuslime höchst interessant sein können (in Malaysia sind bspw. Nichtmuslime trotz geringerem Bevölkerungsanteil überproportional stark als Kunden in diesem Segment vertreten), betonte der Präsident der Bafin, Jochen Sanio, dass die Bafin Bemühungen zur Erteilung einer Lizenz in diesem Segment ausdrücklich begrüßt. Einer solchen Bewerbung wolle man eine helfende Hand reichen.
Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime, Dr Ayyub Köhler, möchte sich daher bei der BAFIN ausdrücklich für die Ausrichtung der Konferenz bedanken. Sie verspricht für die hier im Land lebenden Muslime wichtige Lösungen sowie für die Gesamtgesellschaft interessante und nachhaltige Alternativen. Schon in Großbritannien und Frankreich sind Lösungen entwickelt worden, erst nachdem die dortigen Finanzaufsichten öffentlich Islamische Finanzprodukte begrüßt haben.
Michael Saleh Gassner, zuständiger Vertreter des Zentralrates, betonte in seinem Vortrag insbesondere die Baufinanzierung als eine der drängendsten Fragen für die in Deutschland lebenden Muslime. Er stellte der Finanzindustrie das Marktpotenzial vor und erläuterte eine Reihe geeigneter Modelle, mit denen dieses Marktpotenzial abgeschöpft werden kann. Während er die Finanzinstitute dazu anhielt, islamische Baufinanzierungen in ihr Programm aufzunehmen, unterstrich er aber gleichzeitig die Notwendigkeit, generell hohe Standards bei der Kreditvergabe einzuhalten.